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VW-Skandal: Enttäuschung für Kunden im Winterkorn-Prozess

Im laufenden Prozess gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn, der in Straubing stattfindet, sind geprellte Kunden enttäuscht über die Aussicht auf gerechte Entschädigung, da Zweifel an der vollständigen Aufklärung des Dieselbetrugs bestehen.

Straubing (ots) – Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich zunehmend auf den Fall von Martin Winterkorn, dem ehemaligen CEO von Volkswagen, inmitten der ongoing Ermittlungen rund um den Abgasskandal. Bei diesen rechtlichen Auseinandersetzungen wird jedoch auch die Enttäuschung vieler betroffener VW-Kunden deutlich, deren Hoffnungen auf Entschädigungen im Rahmen des Prozesses schnell enttäuscht werden könnten. Der Hintergrund der gesamten Situation wirft Fragen auf, die nicht leicht zu beantworten sind.

Winterkorn steht unter dem Druck, 2015 als der Skandal öffentlich wurde, für die Aktivitäten innerhalb von Volkswagen zur Verantwortung gezogen zu werden. Der Ingenieur, der den Konzern stets mit einer strengen Hand führte, konnte sich in der Vergangenheit keinen Vorwurf gefallen lassen, nicht über die Geschehnisse informiert gewesen zu sein. Einmalige technischen Meisterleistungen wurden hinter den Kulissen jedoch von einer Reihe von Sekretären und Technikern, die möglicherweise fragwürdige Entscheidungen trafen, stark in Zweifel gezogen. Können solche komplexen Betrugsstrategien wirklich im Alleingang von Mitarbeitern durchgeführt worden sein?

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Die Dimension des Betrugs

Die Abgasaffäre hat nicht nur VW erheblich geschädigt, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher in die Automobilindustrie nachhaltig beeinträchtigt. Ein echtes Verständnis für die Dimension des Betrugs ist für viele Außenstehende jedoch schwer nachvollziehbar. Der Vorwurf, dass Winterkorn sein Unternehmen nicht hinreichend kontrolliert hat, steht im Raum und nehmen der breiten Öffentlichkeit eine gewisse Zuversicht.

Es ist bemerkenswert, dass Winterkorn, der sich zum Zeitpunkt des Skandals als technikbegeisterter und engagierter Geschäftsführer inszenierte, nie nachzufragen scheint, wie seine technischen Abteilungen imstande waren, das Stickoxid-Problem zu lösen. Bei einem so kritischen Thema, wo es nicht nur um das Unternehmensimage, sondern auch um rechtliche Konsequenzen und das Wohl der Verbraucher geht, stellt sich die Frage, wie es zu solch einem tiefen Fall von Nachlässigkeit kommen konnte.

Die vermeintliche Unschuld Winterkorns wird bis zu einem möglichen Schuldspruch immer wieder betont. Dennoch, die gesamte Situation ist für viele VW-Kunden inakzeptabel – sie haben das Gefühl, dass ihnen nicht nur die vertraglich vereinbarten Leistungen vorenthalten wurden, sondern dass ihnen auch grundlegende Fragen zum Thema Verantwortung ganz klar und verständlich beantwortet werden müssen.

Im Fokus steht auch, was dieses Gerichtsverfahren für das Unternehmen selbst bedeuten könnte. Sollte Winterkorn tatsächlich verurteilt werden, kann das auch weitreichende Folgen für Volkswagen haben, nicht nur im Hinblick auf zukünftige rechtliche Einsprüche, sondern auch auf die allgemeine Unternehmensführung. In einer Zeit, in der Transparenz und Vertraulichkeit für Konsumenten wieder verstärkt in den Vordergrund rücken, ist eine solche Entwicklung besonders kritisch.

In der Politik und unter den Verbraucherschützern ist das Echo durchweg negativ. Die Enttäuschung ist greifbar, und die meisten hätten sich von einem solchen Prozess mehr erhofft, nicht nur im Hinblick auf Gerechtigkeit gegen die Verantwortlichen, sondern auch in Bezug auf die finanzielle Entschädigung für all die Betroffenen, die durch den Skandal erheblich in ihrer Kaufentscheidung beeinträchtigt wurden. Der Fortschritt in den laufenden rechtlichen Verfahren wird genau verfolgt, in der Hoffnung, endlich Klarheit zu haben.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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