Volkswagen steht vor einem umfassenden Sparplan, der bis 2030 Einsparungen von über 300 Millionen Euro bei den Gehältern vorsieht. Dies ist Teil einer Strategie, die darauf abzielt, die Kostenstruktur des Unternehmens grundlegend zu überarbeiten. Rund 4000 Manager werden aufgefordert, auf ihre Boni zu verzichten, während der Vorstand überproportional von den Einsparungen betroffen sein wird. Wie Welt berichtet, wird die genaue Summe der Einsparungen beim Vorstand nicht bekannt gegeben, jedoch verweist das ‚Handelsblatt‘ darauf, dass das Management auf acht Prozent ihrer Jahresgehälter verzichten muss.

Die Boni der VW-Manager in Deutschland werden gestaffelt für die Geschäftsjahre 2025 bis 2029 gekürzt. Diese Anpassungen beginnen bereits in diesem Jahr und wirken sich erstmals auf die Zahlungen im Mai 2026 aus. Laut Spiegel ist diese Maßnahme Teil eines übergreifenden Plans, der auch die Arbeitnehmer betrifft. Im jüngsten Tarifabschluss wurde vereinbart, dass die Beschäftigten in den Jahren 2025 und 2026 auf Lohnerhöhungen verzichten müssen.

Stellenabbau und Effizienzmaßnahmen

Bis 2030 plant Volkswagen, mehr als 35.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Derzeit liegt die Zahl der aktiven Beschäftigten in den sechs Produktionsstandorten der Kernmarke Volkswagen unter 100.000. Diese drastischen Kürzungen sind nötig, um die zu erwartenden Cost-Effekte von netto mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr zu realisieren, von denen 1,5 Milliarden Euro Einsparungen bei den Arbeitskosten ausmachen. Personalvorstand Gunnar Kilian betont die Notwendigkeit, die Effizienzmaßnahmen positiv zu betrachten und als Chance für Volkswagen zu sehen.

zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der Produktionskapazitäten werden umgesetzt, auch wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Diese Einschnitte kommen in einer Phase, in der Volkswagen die Fertigung in der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden einstellen wird, der Standort allerdings erhalten bleibt. Darüber hinaus hat die Fabrik in Osnabrück bis 2027 eine Gnadenfrist, während in Zwickau der Audi Q4 die einzige Produktvertreibung bleibt, nachdem alle anderen Modelle eingestellt werden.

Tarifkonflikte und Beschäftigungssicherung

Die Einigung im Tarifkonflikt bei Volkswagen hat vorerst Schließungen von Werken in Deutschland abgewendet. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte anfangs keine massiven Einschnitte in Gehälter oder betriebsbedingte Kündigungen gefordert. Der Unternehmensfokus liegt nun darauf, zwei Milliarden Euro an Arbeitskosten einzusparen. Auch die Ergebnisbeteiligung wird für zwei Jahre wegfallen und erst danach bis 2030 schrittweise reduziert.

In dieser angespannten Situation ist die Beschäftigungsgarantie bis Ende 2030 wieder in Kraft gesetzt worden. Frühestens ab 2027 könnten Lohnerhöhungen wieder möglich werden. Die Kündigung des 30 Jahre alten Vertrages zur Beschäftigungssicherung durch Volkswagen hat zunächst zu massiven Warnstreiks der IG Metall geführt, die mit einem harten Arbeitskampf gedroht hat. VW scheint sich dennoch auf den eingeschlagenen Weg der Kostensenkung und Effizienzsteigerung festgelegt zu haben, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.