Vorfall | Stellenabbau |
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Ort | Wolfsburg |
Ursache | Sparmaßnahmen |
Am 5. Februar 2025 findet im VW-Stammwerk in Wolfsburg die erste Betriebsversammlung nach der Tarifeinigung im Dezember statt. Das Volkswagenteam steht vor der Herausforderung, die beschlossenen Sparmaßnahmen umfassend zu erklären und rechtfertigen. Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Markenchef Thomas Schäfer werden dabei zu den etwa 60.000 Beschäftigten sprechen, von denen viele bereits in der Vergangenheit gegen die Sparpläne protestiert haben. Die Versammlung wird zusätzlich per Videoleinwand auf das Werksgelände übertragen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter Zugang zu den Informationen erhalten.
Der Tarifkompromiss, der vor den Feiertagen erzielt wurde, umfasst bedeutende Einschnitte. So sind bis 2030 der Abbau von 35.000 Stellen in Deutschland sowie Kürzungen bei Urlaubsgeld, Bonuszahlungen und Zulagen Teil des Abkommens. Lohnerhöhungen sind vorerst auf Eis gelegt. Weiterhin wird die Tarifstruktur des Haustarifs ab 2027 an den niedrigeren Branchentarif angenähert. Cavallo betont jedoch, dass diese Änderung nicht das Ende des bisherigen Haustarifs bedeutet, sondern dessen langfristige Sicherung unterstützen soll.
Schmerzhafte Einschnitte und Zusicherungen
Die von Volkswagen und dem Betriebsrat vereinbarten Maßnahmen sind Teil eines milliardenschweren Sparprogramms, das darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. Während sich die VW-Aktie in der ersten Dezemberhälfte um rund 2,4 Prozent erhöhte, sind vor allem die Beschäftigten von den finanziellen Einschnitten betroffen. Die NSG hatte in den schwierigen Verhandlungen gefordert, die Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen auszuschließen, was VW letztlich auch zugesichert hat.
Der Konzern sieht sich jedoch weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Die Kritik des Betriebsrats hinsichtlich der Sparpläne verdeutlicht den angespannten Dialog zwischen Unternehmensführung und Belegschaft. Cavallo erwähnte in früheren Versammlungen, dass es sowohl Vorteile als auch schmerzhafte Kürzungen gebe, was die Sorgen vieler Mitarbeiter verstärkt hat.
Der Weg nach vorne
Die erste Betriebsversammlung unterstreicht die Notwendigkeit, transparent über die geplanten Maßnahmen zu informieren. Während Konzernchef Oliver Blume während der Versammlung nicht selbst sprechen wird, wird seine Anwesenheit an dem wichtigen Treffen dennoch erwartet. Er erlangte in der Vergangenheit gemischte Reaktionen auf seine Reden während Warnstreiks. Die Betriebsrat und das Management stehen vor der Aufgabe, das Vertrauen der Belegschaft zurückzugewinnen und die befürchteten negativen Auswirkungen der Sparmaßnahmen zu minimieren.
In den letzten Verhandlungsrunden, die laut Berichten die längsten in der Geschichte von Volkswagen waren, wurde eine grundsätzliche Einigung erzielt. Schlüsselthemen wie die Zukunft der Werke und die Beschäftigungssicherung nehmen daher eine zentrale Rolle in den Gesprächen ein. Vor dem Hintergrund, dass einige Werkschließungen vom Tisch sind, bleibt abzuwarten, wie die Belegschaft die kommenden Einschnitte aufnehmen wird.