Vorfall | Notfälle |
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Ort | Euskirchen |
In Deutschland ist es traurige Realität: Jede Woche kommt es zu Evakuierungen aufgrund von Kampfmittelfunden. Auch Brände und andere technische Gefahren zwingen immer wieder Menschen, ihre Wohnungen zu verlassen. In solchen Krisensituationen ist der DRK-Betreuungsdienst gefragt, der aus engagierten Ehrenamtlichen besteht. Diese Helfer sind blitzschnell zur Stelle, um Betroffenen mit Essen, Trinken und Notunterkünften zu helfen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, ist dies der traurige Alltag, den Jens Pesch, der Landesbeauftragte für den Betreuungsdienst im DRK-Landesverband Nordrhein, beschreibt.
Um die Qualität der Hilfe zu verbessern, wurde ein neues Ausbildungsmodul entwickelt, das auf die Herausforderungen der Vielfalt in der Gesellschaft eingeht. Boris Brandhoff, der Leiter der DRK-Integrationsagentur in Euskirchen, hat das Konzept für das Modul „Vielfalts-Kompetenzen“ erarbeitet. Dieses Modul schult die Ehrenamtlichen im Umgang mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Es soll sicherstellen, dass die Helfer nicht nur technisch versiert sind, sondern auch ein Gespür für die sozialen Bedürfnisse der Betroffenen entwickeln.
Vielfaltskompetenz im Fokus
Das Modul umfasst sechs Unterrichtsstunden und kann sowohl in Präsenz als auch im Distanzunterricht absolviert werden. Es vermittelt nicht nur grundlegende Kenntnisse, sondern auch ein Bewusstsein dafür, wie Stereotype und Vorurteile unser Verhalten beeinflussen können. „Technische Abläufe wie den Aufbau und Betrieb von Notunterkünften können einfach gelehrt werden“, erklärt Pesch. „Der soziale Umgang mit den Betroffenen ist jedoch eine Fähigkeit, die oft vernachlässigt wird.“
Die Notwendigkeit, die Sozialkompetenz der Ehrenamtlichen zu fördern, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Pesch betont, dass der respektvolle Umgang mit Menschen, die anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen, unerlässlich ist. „Wir müssen lernen, Menschen aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten zu verstehen und zu unterstützen“, so Pesch weiter.
Ein landesweites Erfolgsmodell
Seit 2023 wird das Ausbildungsmodul „Vielfalts-Kompetenzen“ nun bundesweit angeboten. Es hat sich schnell als wertvolles Werkzeug etabliert und wurde auf der Fachberatertagung 2023 in Kassel vorgestellt. Die Lehrunterlagen wurden an alle DRK-Landesverbände verteilt, was die Reichweite und den Einfluss des Moduls erheblich erhöht hat. Laut Rundschau Online haben bereits 14.700 Ehrenamtliche von diesem kostenfreien Angebot profitiert.
Das Modul hat sich als fester Bestandteil der Ausbildung im DRK-Landesverband Nordrhein etabliert und sorgt dafür, dass die Vielfalt in der Katastrophenhilfe einen festen Platz hat. Jens Pesch resümiert: „Wir haben die Vielfalt in allen Facetten im strukturierten Katastrophenschutz verankert.“ Damit wird nicht nur die Qualität der Hilfe verbessert, sondern auch das Verständnis und die Akzeptanz in der Gesellschaft gefördert.
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