Verschwörungstheorien im Gasthof: Vortrag über die BRD-GmbH begeistert Reichsbürger

Stand: 19.11.2024 10:52 Uhr

In einem schockierenden Vorfall in Hessen versammelten sich rund 60 Menschen in einem Gasthof, um einem Vortrag des umstrittenen Psychologen Klaus Maurer zu lauschen. Maurer, der die Theorie vertritt, dass die Bundesrepublik Deutschland kein echter Staat sei, präsentierte seine kruden Ansichten in Staufenberg-Spiekershausen, einem Ort nahe der hessisch-niedersächsischen Grenze. Organisiert wurde die Veranstaltung von Dirk B., einem Unternehmer aus Niestetal, der in der Reichsbürger-Szene aktiv ist und öffentliche Aufträge erhält.

Die Teilnehmer diskutierten angeregt über absurde Verschwörungstheorien, von der Übernahme der Weltgesundheitsorganisation bis hin zu inszenierten Terroranschlägen. Am Eingang des Gasthofs wurden Beitrittsformulare für den „Verband Deutscher Wahlkommissionen“ verteilt, der mit der Reichsbürgerbewegung in Verbindung steht. Diese Gruppe versucht, Menschen für eigene Wahllisten zu gewinnen, um die demokratische Ordnung in Deutschland zu untergraben, warnt das hessische Landesamt für Verfassungsschutz.

Organisator des Treffens kommt aus Niestetal

Dirk B. ist nicht nur der Inhaber des Gasthofs Fuldagarten, sondern auch ein gut vernetzter Unternehmer in der Region. Trotz seiner Nähe zur Reichsbürgerbewegung erhielt er öffentliche Aufträge, darunter Arbeiten für das Kasseler Museum Grimmwelt. Unterstützt wurde er bei der Organisation des Vortrags von Ute P., die für die Unfallkasse Hessen arbeitet und eine Telegram-Gruppe für die Verbreitung von Informationen über die Veranstaltung erstellt hat.

Die Veranstaltung zeigt die alarmierende Zunahme von Reichsbürgern in Hessen, die laut Verfassungsschutzbericht mittlerweile etwa 1.200 Mitglieder zählen. Deutschlandweit sind es sogar rund 23.000. Experten warnen vor der Gefahr, die von solchen Versammlungen ausgeht, da sie das Potenzial haben, radikale Ideologien zu verbreiten und die öffentliche Sicherheit zu gefährden.