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Verkehrschaos in Lüneburg: Wer gewinnt den Kampf um die Straßen?

VorfallSonstiges
Uhrzeit15:00
OrtLüneburg

In der malerischen Stadt Lüneburg brodelt es gewaltig! Die Diskussion um die zukünftige Verkehrsplanung hat die Gemüter erhitzt und die Fronten zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern verhärtet. Während Radfahrer und Fußgänger lautstark mehr Platz und Sicherheit auf den Straßen fordern, schlagen Autofahrer Alarm und warnen vor einem drohenden Geschäftesterben in der Innenstadt. Diese hitzigen Debatten sind nicht nur ein Zeichen für die unterschiedlichen Interessen der Bürger, sondern auch für die politischen Spannungen, die in der jüngsten Ratssitzung deutlich wurden. Laut einem Bericht von der Landeszeitung haben SPD, CDU und FDP den geplanten Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan (NUMP) gestoppt, was die Grünen und Linken in Rage versetzte. Diese hatten sich intensiv an der Erstellung des Plans beteiligt und fordern nun eine zügige Umsetzung.

Die politischen Lager scheinen unversöhnlich. Während die Grünen und Linken eine rasche Umverteilung der Verkehrsflächen vom Auto zum Fahrrad fordern, befürchten die anderen Fraktionen, dass der NUMP zu weit geht. Sie möchten lieber jede Maßnahme einzeln im Mobilitätsausschuss diskutieren, anstatt das gesamte Konzept zu verabschieden. Der Änderungsantrag der SPD, CDU und FDP besagt, dass die Belange der Wirtschaft und der Gastronomie gleichwertig mit denen der Verkehrslobbygruppen behandelt werden sollten. Dies stößt auf heftige Kritik von den Befürwortern des NUMP, die argumentieren, dass die lange Bevorzugung des Autos nun ein Ende finden müsse.

Interessenverbände melden sich zu Wort

Vor der entscheidenden Ratssitzung melden sich zahlreiche Interessenverbände zu Wort. Die Industrie- und Handelskammer fordert eine „bestmögliche Erreichbarkeit der Innenstadt“ und betont, dass die Wahl des Verkehrsmittels den Besuchern überlassen bleiben sollte. Auch die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) warnt davor, dass unausgewogene Maßnahmen die Existenz vieler Innenstadthändler gefährden könnten. Patrick Pietruck, der Vorsitzende der MIT, macht deutlich, dass die Innenstadt auf Besucher aus dem Umland angewiesen ist, die oft auf das Auto angewiesen sind.

Im Gegensatz dazu fordert der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Lüneburg eine schnelle Umsetzung des NUMP. AStA-Sprecher Theo Lohse hebt hervor, dass der Plan nicht nur ein Mobilitätskonzept sei, sondern eine Vision für eine klimaneutrale Stadt. Mit seinen 30 Maßnahmen zur Förderung des Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehrs soll der NUMP die Mobilität in Lüneburg inklusiver und umweltfreundlicher gestalten. Die Befürworter warnen jedoch, dass der Änderungsantrag der anderen Fraktionen die dringend benötigten Maßnahmen gefährden könnte.

Demonstration gegen den NUMP

Die Gegner des NUMP mobilisieren sich bereits für eine Demonstration am 16. November. Auf dem Platz Am Sande vor dem IHK-Gebäude wird ein selbsternanntes „Lüneburger Bündnis für ausgewogene Verkehrsplanung“ erwartet, das gegen die vermeintlich ideologisch motivierten Maßnahmen des NUMP protestieren will. In ihrer Ankündigung betonen sie, dass der Plan massiv in die Mobilitätsfreiheit der Bürger eingreife und die gewachsene Verkehrsstruktur in Lüneburg beeinträchtige. Sie argumentieren, dass das Auto ein Teil der deutschen Leitkultur sei und für Freiheit und Eigenständigkeit stehe. Die Demonstranten befürchten, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung ignoriert werden, während der Fokus ausschließlich auf Rad- und Fußverkehr gelegt wird.

Die hitzige Debatte um den NUMP zeigt, wie tief die Gräben zwischen den verschiedenen Interessengruppen in Lüneburg sind. Während einige auf eine nachhaltige Verkehrswende drängen, fürchten andere um ihre Mobilität und die wirtschaftliche Zukunft der Innenstadt. Die nächste Ratssitzung wird entscheidend sein, um zu klären, in welche Richtung sich die Stadt entwickeln wird. Die Bürger sind aufgerufen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und ihre Stimmen zu erheben, denn die Zukunft der Mobilität in Lüneburg steht auf der Kippe.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
landeszeitung.de
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