Ein 56-jähriger Mann aus Breitengüßbach, im Landkreis Bamberg, steht unter dem schweren Verdacht, seine 55-jährige Frau und seinen 25-jährigen Sohn mit einer mit Pflanzengift versetzten Tiefkühlpizza vergiftet zu haben. Die beiden Familienmitglieder wurden am 11. Dezember 2024 ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie nach dem Verzehr der Pizza Vergiftungserscheinungen zeigten. Während der Gesundheitszustand der Frau zeitweise als lebensbedrohlich eingestuft wurde, ist er mittlerweile stabil. Der Sohn litt nicht unter lebensbedrohlichen Symptomen, wie inFranken.de berichtet.
Die nach dem Vorfall eingeleiteten chemisch-toxikologischen Untersuchungen haben Hinweise auf den Konsum eines Pflanzengifts ergeben, was die Verdachtsmomente gegen den Mann weiter erhärtete. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erließ ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Die Hintergründe des geschehenen Vorfalls sind bislang unklar, jedoch wird davon ausgegangen, dass der Mann Bestandteile einer Giftpflanze auf der Tiefkühlpizza verteilt hat, wie Merkur.de berichtet.
Flucht und Festnahme
Nach dem Vorfall floh der Verdächtige, wurde jedoch am 21. Dezember 2024 in Südfrankreich verhaftet. Nach einer kurzen Phase in der Auslieferungshaft wurde er am 8. Januar 2025 nach Deutschland überführt. Am 9. Januar 2025 wurde der Mann dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der Fall hat eine breitere Diskussion über häusliche Gewalt und Mordversuche angestoßen, insbesondere im Kontext der erhöhten Gewaltkriminalität. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 wurde die Gewaltkriminalität in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2007 angestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 214.099 Fälle von Gewaltkriminalität registriert, was einen Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt, so die Daten von BKA.de.
Statistische Einordnung
Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt zudem, dass die Anzahl tatverdächtiger Personen insgesamt gestiegen ist. 2023 wurden 2.246.767 Tatverdächtige erfasst, 34,4 % davon waren nichtdeutsche Staatsbürger. Die sich verstärkenden sozialen und wirtschaftlichen Belastungen angesichts der Inflation könnten ebenfalls zu diesen Entwicklungen beigetragen haben. Experten sehen darin einen Zusammenhang mit der zunehmenden Gewaltkriminalität.
Der aktuelle Fall in Breitengüßbach ist ein besorgniserregendes Beispiel für die steigenden Fälle von potenzieller Gewalt innerhalb der Familie und verdeutlicht die Notwendigkeit, solche Vorfälle ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.