Am 29. Dezember 2024 fand die Premiere von „Midwinter“, einem Stück des britischen Choreografen James Wilton, im Emma-Theater in Osnabrück statt. Die Aufführung, die zur Wintersonnenwende inszeniert wurde, begann mit einem roten Kreis in Dunkelheit, gefolgt von einem trancehaften Kreistanz, der ein Anderswelt-Ritual darstellt. Dieses Ritual symbolisiert Hoffnung und den Übergang von Dunkelheit zu Licht. Wilton greift dabei auf keltische Mythologie zurück, verfolgt jedoch keinen Anspruch auf historische Korrektheit.
Die Performance integriert Elemente aus verschiedenen Epochen und Kulturen. Unter anderem sind ein Wesen mit Pferdeschädel und ein verehrter Baumstamm zu sehen. Musikalisch wird die Aufführung von der Band „Heilung“ unterstützt, die für ihre umstrittene Vergangenheit bekannt ist, die Vorwürfe von Rassismus und Verbindungen zu extremen politischen Gruppen umfasst. Die nächsten Vorstellungen von „Midwinter“ sind für den 28. Dezember 2024 sowie den 2., 9. und 15. Januar 2025 im Emma-Theater vorgesehen.
Besonderheiten der Aufführung
Die Performance umfasst Trommeln, Sprechgesang und körperliche Darstellungen, die an alte Rituale erinnern. Einige Szenen sind überlang und repetitiv, und die Texte sind häufig unverständlich. Die Tänzerinnen präsentieren geflochtene Zöpfe, und es werden visuelle Anspielungen auf historische Darstellungen gemacht. Dramaturgin Britta Horwath hebt die tänzerische Handschrift Wiltons sowie den zeitgenössischen Tanz hervor. Thematisiert werden Naturkreisläufe und innere Besinnung, wobei die Authentizität der Darstellungen fraglich bleibt.
In einem thematischen Zusammenhang beleuchtet ein Artikel über keltische Traditionen, der auf vkngjewelry.com veröffentlicht wurde, die historischen Wurzeln der Wintersonnenwende. Die Kelten feierten dieses Ereignis zwischen dem 20. und 23. Dezember und führten verschiedene Rituale durch, um den Sonnengott Lugh zurückzulocken. Diese Traditionen haben bis in die modernen Weihnachtsfeiern überlebt. Die Wintersonnenwende war für alte Gesellschaften von großer Bedeutung, was sich in zahlreichen neolithischen Monumenten zeigt, die auf dieses Ereignis ausgerichtet sind.
Durch solche kulturellen Verbindungen zeigt sich eine Kontinuität von Ritualen und Feierlichkeiten, die bis in die heutige Zeit einen Einfluss haben. Gewisse Bräuche, wie das Hängen glänzender Gegenstände an immergrüne Bäume oder das Entzünden von Freudenfeuern, sind Beispiele dafür, wie altes Wissen und Traditionen in modernen Feiern erhalten bleiben.