Die US-Regierung hat am 13. Januar 2025 Sanktionen gegen das Online-Netzwerk „Terrorgram Collective“ verhängt und es offiziell als „Terrorgruppe“ eingestuft. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Initiative zur Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus, insbesondere von rassistisch und ethnisch motivierten gewalttätigen Extremisten (REMVE) weltweit. Das Netzwerk, das hauptsächlich auf der Social-Media-Plattform Telegram operiert, wird mit einer Reihe von gewalttätigen Angriffen in Verbindung gebracht und gilt als zentral für die Förderung von gewalttätigem weißen Suprematismus.
Das US-Außenministerium hat die Gruppe und ihre drei führenden Köpfe als „besonders designierte globale Terroristen“ klassifiziert. Diese Führer sind Ciro Daniel Amorim Ferreira aus Brasilien, Noah Licul aus Kroatien und Hendrik-Wahl Muller aus Südafrika. Ihre Verhaftung in den USA markiert einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die zunehmend dezentralisierte Bewegung des weißen Machtaktivismus, wie die Senior Research Analystin des Southern Poverty Law Center, Hannah Gais, erklärt. Die Mitglieder der Gruppe sollen andere von der Teilhabe an physischen Gruppen abhalten und verfolgen das Ziel des „Accelerationismus“, um ihre extremistischer Agenda gewaltsam voranzubringen.
Gewalttätige Vorfälle und Inspiration zu Terrorakten
Das Terrorgram Collective wird beschuldigt, mehrere gewalttätige Angriffe inspiriert und erleichtert zu haben, darunter:
- Ein Schusswechsel 2022 vor einer LGBTQ-Bar in der Slowakei.
- Ein geplanter Angriff auf Energieanlagen in New Jersey im Jahr 2024.
- Ein Messerangriff in einer Moschee in der Türkei im August.
Diese Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die von solchen Netzwerken ausgehen. Die US-Regierung hat daher die Rolle des Kollektivs bei der Unterstützung gewalttätiger ideologischer Motive betont. Die Sanktionen frieren alle US-basierten Vermögenswerte des Kollektivs ein und verbieten amerikanischen Staatsbürgern jegliche finanziellen Transaktionen mit den Sanktionierten.
Internationale Dimensionen des Rechtsterrorismus
Rechtsextremismus und die damit verbundenen Herausforderungen sind nicht nur ein amerikanisches Phänomen. Diese Probleme sind auch in Europa und insbesondere in Deutschland von großer Bedeutung. Berichte zeigen eine Zunahme von Akten des rechten Terrors, mit einer Vielzahl von Beispielen wie den NSU-Morden, dem Anschlag in Halle und dem Massaker in Hanau. Laut einer Studie des „Counter Extremism Project“ (CEP) sind internationale Vernetzungen zwischen rechtsextremen Gruppen zu beobachten, die durch den Austausch gemeinsamer Überzeugungen und Narrative über das Internet gestärkt werden.
Das deutsche Außenministerium hat die Gefahren des Rechtsterrorismus für die öffentliche Sicherheit hervorgehoben und setzt dieses Thema auf die internationale Agenda. Dies geschah unter anderem während der EU-Ratspräsidentschaft, wo das Thema auch im UN-Sicherheitsrat behandelt wurde. Die wachsende Vernetzung rechtsextremistischer Gruppen, die häufig über Musik- und Kampfsportveranstaltungen erfolgt, trägt zu einer globalen Fragmentierung dieser Szene bei, während nationale Szenen sich immer enger verknüpfen.
In Anbetracht der zunehmenden Bedrohungen von gewalttätiger extremistischen Ideologien zeigt die aktuelle Entwicklung rund um das Terrorgram Collective die Dringlichkeit solch international koordinierter Maßnahmen. Der Kampf gegen extremistische Ideologien bleibt eine bedeutende Herausforderung für Regierungen weltweit.
Weitere Informationen finden Sie bei Al Jazeera, Devdiscourse und Auswärtiges Amt.