USA Supreme Court hebt Einschränkungen für Abtreibungspille auf

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat in einem einstimmigen Urteil die Restriktionen für die Nutzung der Abtreibungspille Mifepriston aufgehoben. Abtreibungsgegner und Ärzte dürfen demnach keine Beschränkungen für den Zugang zur Pille vor Gericht durchsetzen. Diese Entscheidung folgte auf die Aufhebung von Einschränkungen, die ein Gericht im Bundesstaat Texas bezüglich der Nutzung der Abtreibungspille verhängt hatte.

Mifepriston, auch in Deutschland als Mifegyne bekannt, wird in den USA für die Mehrheit der Schwangerschaftsabbrüche eingesetzt. Seit seiner Zulassung durch die FDA im Jahr 2000 wurde die mögliche Anwendung bis zur zehnten Schwangerschaftswoche erweitert. Trotz ernsthafter Bedenken einiger Bürger, einschließlich Ärzte, gab der Richter Brett Kavanaugh zu verstehen, dass der Rechtsweg nicht der angemessene Weg sei, um gegen die Nutzung von Mifepriston vorzugehen.

Frühere Entscheidungen, die Mifepriston betrafen, wurden ebenfalls revidiert. Ein konservativer Bezirksrichter in Texas hatte ein Urteil erlassen, das die Verwendung der Pille verbot, jedoch wurde dies später aufgehoben. Das Berufungsgericht verkürzte den Zeitraum der Anwendung von zehn auf sieben Schwangerschaftswochen und untersagte die Lieferung per Post. Diese Einschränkungen wurden mit dem jüngsten Urteil des Obersten Gerichtshofs wieder aufgehoben.

In einer bevorstehenden Wahl kann das Thema Abtreibung eine wichtige Rolle spielen. US-Präsident Joe Biden hat sich für den Schutz des Rechts auf Abtreibung stark gemacht. Auch ein Gesetzentwurf im Senat zur bundesweiten Regelung von künstlicher Befruchtung wurde von Republikanern blockiert. Trotzdem bleibt die Debatte über reproduktive Freiheit und den Zugang zu verschiedenen medizinischen Verfahren in den USA weiterhin stark umstritten.