Die Spannungen im Nahen Osten nehmen weiter zu, während die USA bestätigten, dass sie direkte Gespräche mit der Hamas führen. Laut Al Jazeera bestätigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, dass amerikanische Leben auf dem Spiel stehen. Diese Gespräche erfolgen im Kontext eines angespannten Waffenstillstands zwischen der palästinensischen Gruppe Hamas und Israel.
Die USA hatten bis zu diesem Zeitpunkt direkte Kontakte mit Hamas strikt abgelehnt, seit die Gruppe 1997 als „Terrororganisation“ eingestuft wurde. Der US-Sondergesandte für Geiselangelegenheiten, Adam Boehler, nimmt an den Gesprächen teil, in denen unter anderem die Situation von gefangenen israelischen Geiseln in Gaza im Mittelpunkt steht. Ein Hamas-Beamter bestätigte die Verhandlungen über die Geiseln, wobei Israel angibt, dass etwa 24 lebende Geiseln, darunter ein amerikanischer Staatsbürger, und die Leichname von mindestens 35 anderen in Gaza vermutet werden.
Waffenstillstandsverhandlungen und humanitäre Krise
Die Gespräche zwischen Israel und Hamas konzentrieren sich auf die Rückführung der Geiseln sowie die Beendigung des Krieges. Die erste Phase eines vorläufigen Waffenstillstands, der 33 Geiseln im Austausch für über 2.000 palästinensische Gefangene beinhaltete, ist mittlerweile abgelaufen.
Israel hat nach dem Ablauf dieser Phase die humanitären Hilfslieferungen nach Gaza eingestellt, um Druck auf Hamas auszuüben. Die Entscheidung zur Stopp der Hilfslieferungen (laut New York Times) könnte die bereits prekäre humanitäre Situation für die rund zwei Millionen Einwohner Gazas weiter verschärfen, die seit 15 Monaten unter den Folgen des Krieges leiden.
Die humanitäre Situation in Gaza wird derzeit als „katastrophal“ beschrieben. Frankreich, das Vereinigte Königreich und Deutschland haben Israel gewarnt, humanitäre Hilfe nicht als politisches Druckmittel zu nutzen und fordern die ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza.
Geiselnahmen als Kriegsverbrechen
Die Geiselnahmen selbst stehen im Fadenkreuz der internationalen Gemeinschaft, darunter auch Human Rights Watch, die feststellt, dass solche Handlungen kriegsrechtliche Verstöße darstellen. Die Organisation fordert die unverzügliche Freilassung aller Zivilisten, die als Geiseln gehalten werden, und dokumentiert, dass mindestens 203 Geiseln in Gaza festgehalten werden.
Unter den Geiseln befinden sich neben israelischen Staatsangehörigen auch Doppelstaatler und ausländische Staatsbürger. Berichte zufolge haben sowohl die Hamas als auch der Islamische Dschihad Geiseln in inhumanen Bedingungen festgehalten. Der Druck auf beide Gruppen könnte wachsen, da die internationale Gemeinschaft für die Freilassung der Geiseln eintritt.
Wie es seems, bleibt die Situation im Nahen Osten angespannt, wobei die Humanitärhilfe und die Sicherheit der Geiseln im Mittelpunkt der politischen Verhandlungen stehen. Während Israel auf die Rückkehr der Geiseln drängt, könnte eine mögliche Lösung des Konflikts nur durch den Abbau der humanitären Blockade erzielt werden, um den Druck auf alle Beteiligten zu erhöhen.