Die Universität Stuttgart startet im Jahr 2025 die Vergabe des neuen Preises „Fü(h)r divers!“. Mit dieser Auszeichnung wird herausragende diversitätssensible Führung gewürdigt. Ziel dieses Preises ist es, die Sichtbarkeit von Vorbildern für die gute Führung in der Hochschullandschaft zu erhöhen.
Nominierungen können von Mitarbeitenden der Führungskraft eingereicht werden, wobei Selbstnominierungen und Nominierungen durch übergeordnete Stellen wie Dekanate ausgeschlossen sind. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und muss zur Förderung des Teams verwendet werden. Eine Jury wird aus den eingegangenen Vorschlägen einen Preisträger auswählen, wobei wiederholte Nominierungen, mit Ausnahme von Preisträger*innen, möglich sind. Die Verleihung des Preises übernimmt Prof. Dr. Judith Tonhauser, die Prorektorin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversity an der Universität Stuttgart.
Diversity an Hochschulen: Ein wachsendes Ziel
Das Bewusstsein für Diversity nimmt unter den Hochschulen in Deutschland zu. So hat die Universität Konstanz jüngst 100 von 100 Punkten im Gleichstellungs- und Diversity-Ranking des FAZ-Instituts erreicht. Diese hervorragende Punktzahl basiert auf einer Methodik, die sich an den besten Einrichtungen orientiert. Fünf der ersten neun Hochschulen im Ranking stammen aus Baden-Württemberg, was auf ein starkes regionales Engagement hinweist.
- Universität Konstanz (Platz 1, 100 Punkte)
- Hochschule Allensbach (Platz 2, 97 Punkte)
- Hochschule Heilbronn (Platz 3, 97 Punkte)
- Hochschule Aalen (Platz 4, 97 Punkte)
- Universität Hohenheim (Platz 5, 97 Punkte)
Die Themenbereiche dieser Untersuchung umfassen Gleichheit, Fairness und den „Gender Shift“, mit dem übergeordneten Ziel, eine aktive Unternehmenskultur zu fördern, die Vielfalt wertschätzt. Marion Woelki, Leiterin des Referats für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity an der Universität Konstanz, kommentiert das Ergebnis als Spiegel des Engagements der Universität. Zudem wurde ein „Unconscious-Bias-Tool“ zur Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile eingeführt.
Kritik am Ranking und fortlaufende Bemühungen
Trotz der positiven Ergebnisse äußert Sebastian Tillmann, Referent für Diversity, Zweifel an der Aussagekraft des Rankings, da er selektive Daten im Social Media Monitoring kritisiert. In diesem Kontext ist es wichtig anzumerken, dass die Universität Konstanz bereits ein Diversity-Audit des Stifterverbands durchlaufen hat, das seit über einem Jahrzehnt das Thema Vielfalt in wissenschaftlichen Einrichtungen fördert.
Der Preis „Fü(h)r divers!“ der Universität Stuttgart ist ein weiterer Schritt in Richtung einer diversitätssensibleren Hochschulkultur und zeigt die wachsende Bedeutung von Vorbildern in Führungspositionen. Die Nominierungen werden von Mitarbeitenden initiiert, wobei die Kriterien insbesondere Führungsqualitäten und die Berücksichtigung verschiedener Bedürfnisse in den Vordergrund stellen.
Die Diskussion um Diversity und Gleichstellung an deutschen Hochschulen bleibt aktiv, wie auch durch das Forum Diversity belegt wird, das weiteren Raum für Austausch und Sensibilisierung bietet. Mehr Informationen dazu finden Sie in weiteren Berichten über aktuelle Entwicklungen im Hochschulbereich.
Für detailliertere Informationen über die Initiative und deren Auswirkungen auf die Hochschulbildung, besuchen Sie Universität Stuttgart, Staatsanzeiger und HIS.