Die Universität Siegen hat im Hochschulwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie als eines von zehn Gewinnerteams aus nahezu 120 eingereichten Projekten ausgezeichnet worden. Das Team erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro zur Umsetzung seines innovativen Vorhabens bis Ende 2025. Laut Universität Siegen soll ein interaktives Planspiel zur Energiepolitik entwickelt werden, das Schüler*innen und Studierende ansprechen möchte.
In diesem Planspiel übernehmen die Teilnehmenden Rollen fiktiver Länder und entwerfen einen sauberen sowie stabilen Energiemix. Ziel ist es, komplexe Interessenkonflikte sowie Entscheidungen in ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten zu thematisieren. Dr. Manuel Froitzheim hat das Spiel im Rahmen seiner Dissertation konzipiert. Es soll nicht nur das kritische Denken fördern, sondern auch die Problemlösungskompetenzen der jungen Menschen stärken und sie zur Auseinandersetzung mit energiepolitischen Fragen motivieren.
Breiterer Kontext der Energiewende
Das Wissenschaftsjahr 2025 legt einen besonderen Fokus auf die Herausforderungen einer klimaneutralen, verlässlichen und ressourcenschonenden Energiewende. In diesem Rahmen bietet die Initiative unter leopoldina.org verschiedene Veranstaltungen, Projekte und Vorträge an, die dazu dienen, den gesellschaftlichen Austausch während des Transformationsprozesses zu fördern. Darüber hinaus wird den Bürgern die Möglichkeit gegeben, durch Citizen-Science-Aktionen aktiv an der Forschung teilzuhaben.
Seit 2000 werden von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Wissenschaft im Dialog (WiD) Wissenschaftsjahre organisiert, um die Begeisterung für wissenschaftliche Themen zu stärken und eine breitere Öffentlichkeitswirksamkeit zu erzielen.
Globale Perspektiven erneuerbarer Energien
Die Bemühungen der Universität Siegen und anderer Hochschulen in Deutschland sind Teil eines umfassenderen globalen Trends, der laut weltenergierat.de maßgeblich von einem immensen Kapazitätszuwachs im Bereich erneuerbarer Energien (EE) geprägt ist. Aktuell entfallen etwa 80 % des globalen Zubaus an Stromerzeugung auf erneuerbare Energiequellen, was eine Verdopplung im Vergleich zu 2010 darstellt. Weltweit sind über 3.000 Gigawatt an erneuerbaren Energien installiert.
Die installierte Leistung der Windenergie hat sich seit 2010 mehr als vervierfacht, während die Photovoltaik um den Faktor 21 wuchs. Diese Entwicklung ist entscheidend, wenn es darum geht, die globalen Klimaziele zu erreichen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu verwirklichen, wird prognostiziert, dass bis 2030 zirka 65 % der globalen Stromerzeugung aus regenerativen Energien stammen müssen.
Die Prognosen zeigen, dass Asien bis 2030 mehr als 5.400 Gigawatt erneuerbare Leistung installiert haben wird, während Europa etwa 1.500 Gigawatt und Nordamerika rund 1.900 Gigawatt zur Verfügung stellt. Diese regionale Verteilung ist von großer Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung und die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels.
In der Summe spiegeln die Projekte im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2025 und die globalen Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien die dringende Notwendigkeit wider, innovative Lösungen für eine nachhaltige Energiepolitik zu finden und umzusetzen. Die Universität Siegen und ihre Kollegen leisten dabei einen wichtigen Beitrag.