Am 30. Januar 2025 verabschiedete der Universitätsrat der Universität Passau Prof. Sigmund Gottlieb nach zwei Amtszeiten. Seit 2017 war Gottlieb Mitglied des Universitätsrats und hatte maßgebliche Einfluss auf die Entwicklung der Universität. Mit seinem Rückzug wird Dr. Karl Benedikt Freiherr von Moreau als neues Mitglied im Universitätsrat willkommen geheißen.

Sigmund Gottlieb, geboren am 21. Oktober 1951 in Nürnberg, blickt auf eine beeindruckende Karriere im Journalismus zurück. Von 1995 bis 2017 war er Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens und prägte die Medienlandschaft in Deutschland. Sein journalistischer Werdegang begann bereits in der Schulzeit und führte über verschiedene Stationen, darunter auch eine Zeit beim ZDF, zu seiner Position als Chefredakteur. Wikipedia berichtet, dass er auch als Autor aktiv ist und mehrere Bücher veröffentlicht hat, darunter „So nicht! Klartext zur Lage der Nation“ aus dem Jahr 2022.

Verdienste und Engagement für die Universität Passau

Gottlieb engagierte sich nicht nur in der Medienwelt, sondern auch aktiv für die Universität Passau. Er war Präsidiumsmitglied des Neuburger Gesprächskreises und Mitglied im Stiftungsrat der Universitätsstiftung. Sein herausragendes Engagement fand auch durch die Initiierung des Gottlieb-Kenntemich-Stipendiums für Studierende der Wirtschaftswissenschaften Ausdruck, welches 1999 ins Leben gerufen wurde. Für seine Verdienste wurde ihm von der Universität Passau die Ehrensenatorwürde verliehen.

Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau, äußerte sich positiv über die Ernennung von Dr. von Moreau. Von Moreau, geboren 1959 in München, hat Medizin studiert und führt seit 1999 eine Praxis als Facharzt für Allgemeinmedizin. Darüber hinaus ist er als 2. Vorsitzender der Festspiele Europäische Wochen Passau aktiv. Die Universität Passau berichtet von den Hoffnungen, die man in seine zukünftige Rolle im Universitätsrat setzt.

Die Zukunft des Journalismus

In seiner Zeit als Chefredakteur hat Gottlieb die Auswirkungen der digitalen Revolution auf den Journalismus thematisiert und betont, wie wichtig die Qualitätsdiskussion im Medienbereich ist. Er fordert eine junge Journalisten-Generation mit ausgezeichneten, crossmedialen Studiengängen, um den Herausforderungen der modernen Medienlandschaft gerecht zu werden. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer fundierten Ausbildung, die auch die strategische und praxisorientierte Lehre umfasst, wie von Experten wie Katharina Meyer betont wird. Stimmen aus der Praxis zeigen, dass die Medienlandschaft sich rasch verändert und neue berufliche Facetten entstehen.

Mit dem Beginn einer neuen Ära im Universitätsrat und dem Verabschieden einer bedeutenden Figur im deutschen Journalismus wird deutlich, dass die Universität Passau und ihre Programme kontinuierlich an den Herausforderungen und Veränderungen der heutigen Zeit angepasst werden müssen. Dies gilt sowohl für die Ausbildung als auch für die journalistischen Standards, die Gottlieb selbst stets gefordert hat.