Union Berlin hat mit der Zeichnungsphase neuer Aktien der „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG einen bedeutenden Schritt zur Sicherstellung des Vereins in der Zukunft abgeschlossen. Laut rbb24 haben über 10.000 Anteilseigner zur Erhöhung des Stammkapitals auf mehr als 30 Millionen Euro beigetragen. Diese Phase endete am 5. Februar 2025 und umfasste insgesamt mehr als 49.000 neue Aktien, von denen der 1. FC Union Berlin e.V. 40.000 durch sein Bezugsrecht erwarb.
Union-Präsident Dirk Zingler äußerte, dass das Ziel, das Stadion für zukünftige Generationen zu sichern, nun näher gerückt sei. Die Gestaltung einer robusten Bilanz- und Eigenkapitalstruktur ist ein entscheidendes Ziel des Vereins geworden. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werden insgesamt 61.850 gezeichnete Aktien im Umlauf sein, wobei der 1. FC Union Berlin e.V. künftig 75,75 Prozent der Anteile hält.
Details zur Aktie und Zeichnungsmöglichkeiten
Die Aktien konnten zwischen dem 26. November und dem 5. Februar gezeichnet werden. Durchaus attraktiv für die Fans ist, dass die Möglichkeit bestand, die Aktien online zu erwerben. Über das Online-Zeichnungsportal benötigten Interessierte ein Personaldokument sowie Zugang zu einem Smartphone und eine gute Internetverbindung. Der Erwerb der Aktie war durch wenige Klicks und ein unkompliziertes Online-Identifizierungsverfahren möglich, wie fc-union-berlin.de berichtet. Für den klassischen Erwerb standen zudem die Zeichnungsbüros am Stadion An der Alten Försterei sowie in den Union-Zeughäusern zur Verfügung.
Die Investitionen, die mit dieser Kapitalerhöhung akquiriert werden, sind Teil umfassender Pläne zur Erweiterung des Stadions, welches voraussichtlich bis Ende 2027 auf rund 40.000 Plätze fast verdoppelt werden soll. Für dieses Vorhaben sind Investitionen von rund 100 Millionen Euro eingeplant. Darüber hinaus wird das Gelände zu einem Sport-, Kultur- und Musikzentrum im Südosten Berlins weiterentwickelt, mit geplanten Veranstaltungen wie Theaterstücken, Konzerten und Kinoabenden auf einer großen Bühne vor dem Stadion.
Finanzialisierung im deutschen Fußball
Die aktuellen Entwicklungen bei Union Berlin finden statt in einem Kontext, in dem die Finanzialisierung des Fußballs zunehmend in den Fokus rückt. Finanzwende hebt hervor, dass es Bestrebungen gibt, eine neue Super League zu etablieren, die die Werte des europäischen Fußballs gefährdet. Während der 1. FC Union Berlin durch die Einhaltung der 50+1-Regel den Einfluss von Finanzinvestoren begrenzt, haben in der Bundesliga zwischen 1999 und 2018 bereits zwei Drittel der Clubs Kapitalanteile verkauft.
Der Druck durch Finanzinvestoren, die häufig langfristig andere Interessen verfolgen als die der Fans und Sportler, führt zu einer Verschiebung innerhalb der Vereine. Während Union Berlin bestrebt ist, sich auf eine solide finanzielle Basis zu stellen, sehen viele in der finanziellen Einflussnahme sowohl Risiken als auch Chancen für die Vereinsfinanzen. Die Zukunft des Fußballs in Deutschland könnte entscheidend davon abhängen, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen und die Einflüsse der Investoren entwickeln.