Deutschland

Unausgesprochene Geschichtswege: Was wäre passiert, wenn Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserkrone angenommen hätte?

Das verpasste Kapitel der deutschen Geschichte

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen lehnte am 28. April 1849 entschieden das Angebot ab, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung dargebotene Kaiserwürde anzunehmen. Diese Ablehnung kam trotz einiger Hoffnungen, die schon zuvor in den Monarchen gesetzt wurden. Es wurde angenommen, dass er Deutschland zu Preußen hätte machen können, vergleichbar mit Karl dem Großen. Bedauert wurde die Entscheidung von Zeitgenossen wie Leopold von Ranke, der sah, dass Friedrich Wilhelm IV. durchaus das Verlangen nach der Kaiserwürde verspürte. Es hätte die Möglichkeit eines demokratischen Nationalstaates unter einem Erbkaiser bestanden, wenn er die Kaiserkrone angenommen hätte. Ein kleindeutsches Kaiserreich wäre mit einer konstitutionellen Monarchie entstanden, dessen Verfassung moderner als die von 1871 gewesen wäre. Obwohl Reformen wie die Abschaffung von Adelsprivilegien und eine tiefgreifende Demokratisierung fraglich waren, wäre ein geeintes Kleindeutschland entstanden. Bismarck sah Potenzial für eine offensive Nutzung der Kaiserkrone durch Preußen. Insgesamt hätte sich die nationale Souveränität in Deutschland anders entwickelt, wenn Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserwürde angenommen hätte.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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