Vom 13. bis 15. März 2025 findet die 18. Auflage der Ulmer Denkanstöße im Stadthaus Ulm statt. Unter dem diesjährigen Thema „Recht und Gerechtigkeit“ wird ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Ziel der Veranstaltung ist es, ein Forum für öffentliche Diskussionen zu schaffen und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft zu stärken. Besonders hervorgehoben wird der Eröffnungsvortrag von Professor Christoph Möllers, der die Frage aufwirft: „Kann uns das Recht vor der Politik bewahren?“

Das Programm bietet eine Reihe von hochkarätigen Vorträgen, interaktiven Sessions und sogar einen Poetry Slam. Des Weiteren stehen unter anderem Vorträge von Dr. Samira Akbarian über zivilen Ungehorsam sowie von Meşale Tolu, einer Ulmer Journalistin, auf der Agenda. Die Veranstaltung schließt mit einem Vortrag von Julia Friedrichs über Reichtum und dem Abschlussvortrag von Mehmet Daimagüler. Zudem wird ein Film über die Herausforderungen im Streit um Gerechtigkeit gezeigt.

Vielfältige Themen der sozialen Gerechtigkeit

Im Kontext von Recht und Gerechtigkeit werden auch die sozialen Fragestellungen beleuchtet, die in Deutschland aktuell eine große Rolle spielen. Eine Studie von Irene Becker und Richard Hauser, im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, untersucht, inwieweit das Wirtschafts- und Sozialsystem den Ansprüchen an einen sozialen Rechtsstaat gerecht wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Chancengerechtigkeit in Deutschland als unzureichend bewertet wird. Kinder aus sozial schwächeren Verhältnissen haben erheblich schlechtere Bildungschancen, während die Vermögensverteilung die Entwicklung von Kindern maßgeblich beeinflusst. Die Kluft zwischen den oberen zehn Prozent und den unteren 50 Prozent der Bevölkerung ist eklatant.

Zusätzlich zum Thema Chancengerechtigkeit behandelt die Studie auch andere Dimensionen sozialer Gerechtigkeit, wie Leistungs-, Bedarfs- und Generationengerechtigkeit. Dabei wird deutlich, dass diese Dimensionen teilweise in Konkurrenz zueinander stehen. Insbesondere die Notwendigkeit für ausreichende Mittel zur Befriedigung der Grundbedürfnisse wird als grundlegend erachtet, unabhängig von der individuellen Leistungsfähigkeit.

Eintritt und Weitere Informationen

Die Ulmer Denkanstöße sind kostenfrei und werden von der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg unterstützt. Während der Veranstaltung werden Spenden gesammelt, die dem WEISSEN RING zugutekommen. Weiterführende Informationen und das detaillierte Programm sind auf der Webseite der Veranstaltung zu finden (ulmer-denkanstoesse.de).

Diese Veranstaltungen und Studien zeigen, dass die Auseinandersetzung mit den Themen Recht und Gerechtigkeit in der heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Ein bewusster Dialog über soziale Gerechtigkeit kann dazu beitragen, die Herausforderungen, vor denen verschiedene Generationen stehen, angemessen zu adressieren.