Im Landkreis Weilheim-Schongau wird für das Jahr 2025 mit der Ankunft von rund 1.000 weiteren Geflüchteten gerechnet. Laut den Informationen von Merkur kamen im Jahr 2024 bereits 17 Busse mit insgesamt 964 Geflüchteten an, von denen die Mehrheit, etwa 850 Personen, aus der Ukraine stammt. Aktuell leben rund 3.706 Geflüchtete im Landkreis, was 101 Prozent über dem Soll ist. Diese Situation erfordert umfangreiche Maßnahmen zur Unterbringung, die in 207 Einrichtungen erfolgt.
Die Kommunen stehen vor der Herausforderung, dezentrale Unterkünfte bereitzustellen. Um die Integration zu fördern, plant das Landratsamt die Anschaffung eines staatlich geförderten Beratungsmobils für Geflüchtete. Ziel ist es, die Geflüchteten ins Dorfleben zu integrieren und die ehrenamtlichen Tätigkeiten vor Ort zu unterstützen.
Fachkräftemangel als Herausforderung
Parallel zur steigenden Anzahl Geflüchteter steht Deutschland vor einem signifikanten Fachkräftemangel, der die Wirtschaft bremst. Laut der ZDF benötigen bis zu 50 Prozent der Geflüchteten sechs Jahre, um eine Beschäftigung zu finden. Zudem haben nur sieben Prozent nach einem Jahr in Deutschland Arbeit. Dies verdeutlicht die strukturellen Probleme bei der Integration.
Ein Beispiel für gelungene Integration ist Reza Haidari, ein afghanischer Geflüchteter, der mithilfe des Programms „Perspektive Neustart“ ein eigenes Start-up gegründet hat. Solche Initiativen bieten rechtliche und geschäftliche Beratung und helfen, Kontakte zu Geldgebern zu knüpfen. Dies ist besonders wichtig, da Deutschland unter Fachkräftemangel leidet, der auf demografische Entwicklungen und Qualifikationslücken zurückzuführen ist.
Integration und Ausbildung
Eine weitere positive Entwicklung zeigt die ReDi School in München, die geflüchteten Personen eine 18-monatige Ausbildung anbietet, um ihre Integration in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Wie die bpb berichtet, absolvieren 59 Prozent der Teilnehmer innerhalb von anderthalb Jahren eine Anstellung. Die Herausforderungen bei der Integration beinhalten allerdings sprachliche Barrieren und mangelnde Erfahrungen mit der deutschen Arbeitskultur.
Das Landratsamt Weilheim-Schongau hat in diesen Kontext auch 649 Bedienstete und plant, weitere Ausbildungsinitiativen zu starten, um den Personalmangel zu adressieren. Dazu gehört auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Unterstützung in der Personalgewinnung.
Naturschutz als Teil der Initiative
Zudem werden im Landkreis auch Naturschutzmaßnahmen vorangetrieben. Eine Moorrenaturierung auf 15.000 Hektar soll beginnen und es ist ein Pilotprojekt zur Wiederverwässerung von Flächen in Kooperation mit Landwirten geplant. Die Betreiber wollen durch solche Maßnahmen einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Abgerundet wird das Jahresprogramm durch kulturelle Veranstaltungen, einschließlich eines kleinen Musikfestivals in Iffeldorf und dem 40-jährigen Jubiläum des Kinderkinos. Ein Umweltpreis in Höhe von 3.000 Euro wird ebenfalls vergeben, um das Engagement für den Umweltschutz zu würdigen.
Die aktuellen Entwicklungen in Weilheim-Schongau unterstreichen, wie wichtig die Integration von Geflüchteten in die Gesellschaft und die Wirtschaft ist, zugleich aber auch die Notwendigkeit, strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel zu bewältigen.