Das Börsenjahr 2025 begann turbulent, da der DAX zunächst stark ins neue Jahr startete, bevor er durch die neuesten Entwicklungen in den USA einen Dämpfer erhielt. Die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik unter dem neuen Präsidenten Donald Trump, dessen Antrittsrede am 20. Januar erwartet wird, sorgt für Aufruhr an den Märkten. Laut der Remszeitung könnte Trumps Ankündigung, punktuelle und zielgerichtete Zölle einzuführen, zu einem kurzen Anstieg des DAX über 20.200 Punkte geführt haben. Allerdings kursierten Gerüchte, dass er einen nationalen Wirtschaftsnotstand ausrufen könnte, was ebenfalls den Markt belastete.

Die Börsen in den USA, darunter der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq, reagierten negativ und verzeichneten Rückgänge von mehr als einem Prozent. Diese Marktentwicklungen stehen im Kontext einer stabil wahrgenommenen US-Wirtschaft, die sich weiterhin Herausforderungen gegenüber sieht, insbesondere hinsichtlich der Inflation. Der Renditedruck auf zehnjährige Staatsanleihen stieg auf über 4,7 Prozent, verglichen mit 3,7 Prozent vor einem halben Jahr.

Trumps Zölle und ihre Auswirkungen

In seinem Wahlkampfauftakt in Chicago kündigte Trump Importzölle von 60 Prozent auf chinesische Waren und 20 Prozent auf alle anderen Importe an. Diese Maßnahmen werden von vielen Experten als potenziell schädlich für den Welthandel angesehen. Der Ökonomie-Professor Paul Krugman warnt, dass die Zölle auf ein Niveau steigen könnten, das es seit den 1930er Jahren nicht mehr gegeben hat. Trumps Botschaft an die Wähler, dass durch die Zölle ausländische Unternehmen gezwungen werden, ihre Produktion in die USA zu verlagern, könnte furor machen, jedoch warnen das Parlament und Ökonomen, dass die Verbraucher letztlich die steigenden Preise tragen müssen.

Zudem könnte die Wahl von Kamala Harris, die in Chicago nicht auftrat, die wirtschaftliche Agenda unter Joe Biden beeinflussen. Harris kämpft für Steuerentlastungen für Familien und Kleinunternehmer und will Unternehmensgewinne höher besteuern, was im Kontrast zu Trumps Plänen steht, die möglicherweise die Staatsverschuldung auf 150 Prozent des BIP in die Höhe treiben könnten.

Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft

Die Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik in den USA hinterlässt auch Spuren in Deutschland. Laut Bertelsmann Stiftung können Unternehmenssteuererleichterungen in den USA ausländische Investoren anziehen und zu einem Anstieg der Direktinvestitionen führen. Dies könnte kurzfristig positive Effekte mit sich bringen, während höhere Zinsen für US-Anleihen auch die globalen Märkte beeinflussen könnten.

Wenn der Dollar an Wert gewinnt, könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen auf dem internationalen Markt beeinflussen. Langfristig gesehen könnten die hohen Zölle und die damit verbundene Politik Trumps jedoch auch negative Folgen haben, die sich auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA und ihrer Handelspartner auswirken könnten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln werden, insbesondere nach Trumps Amtseinführung, und welche Reaktionen die Märkte zeigen werden, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland.