US-Präsident Donald Trump hat entschieden, neue Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent einzuführen. Diese Anordnung soll am 4. März in Kraft treten und umfasst auch nachgelagerte Stahlprodukte, die importierten Stahl verwenden. Trump betonte, dass es keine Ausnahmen oder Befreiungen von den Zöllen geben werde. Dies wird als Teil einer Strategie gesehen, amerikanische Hersteller zu unterstützen und die nationale Sicherheit zu stärken, wie Trumps Handelsberater Peter Navarro erklärte. Die neuen Zölle stellen eine Erweiterung der nationalen Sicherheitszölle dar, die Trump bereits 2018 eingeführt hatte, und zielen darauf ab, die durch frühere Ausnahmeregelungen verringerten Wirkungen zu verstärken.

Trump kündigte außerdem an, bald einen „sehr ausgeklügelten Plan“ für weitere Gegenzölle bekannt zu geben, um auf die bestehenden Zölle anderer Nationen zu reagieren. Er überrascht nicht damit, dass er eine klare Vorliebe für eine aggressive Handelspolitik zeigt, indem er erklärt, dass dies notwendig sei, um mit den Zöllen anderer Länder Schritt zu halten. In den kommenden Tagen will er Einzelheiten zu den neuen Gegenzöllen auf andere Länder bekanntgeben.

Reaktionen auf die Zollerhöhung

Die EU hat in der Vergangenheit bereits auf ähnliche Maßnahmen reagiert und plante Vergeltungszölle auf US-Produkte im Falle erneuter Zollerhöhungen. Aktuell gibt es jedoch Berichte, dass sich die USA und die EU im Streit um Sonderzölle geeinigt haben. Bestimmte Mengen dürfen zollfrei in die USA eingeführt werden, während die USA die Sonderzölle von 25 % auf Stahl und 10 % auf Aluminium für ein festgelegtes Kontingent von Importen aus Europa aufheben könnten. Diese Einigung wurde am Rande eines G20-Treffens in Rom bekannt gegeben und könnte dazu beitragen, die angespannten transatlantischen Beziehungen zu verbessern und gleichzeitig die Konfrontation mit China zu verstärken.

Die US-Regierung hofft, dass diese Lösung dazu beiträgt, Engpässe in den globalen Lieferketten schneller zu überwinden. Ein Hauptziel ist es, Preisanstiege bei Konsumgütern zu reduzieren oder zu verhindern. In diesem Kontext bleibt jedoch zu beachten, dass die höheren Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus der Trump-Ära nach wie vor in Kraft sind.

Langfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Handelspolitik haben. Analysen der Wirkung einer möglichen zweiten Amtszeit für Trump (2025-2028) zeichnen ein besorgniserregendes Bild. In den simulierten Szenarien könnten die USA durch gegenseitige höhere Zölle einen Verlust von 1,3 % des BIP im Jahr 2025 erleiden, was zu kumulierten BIP-Verlusten von ca. 686 Milliarden US-Dollar bis 2028 führen würde. Für die EU, insbesondere Deutschland, wären die negativen Effekte unter den gleichen Umständen gravierender, mit kumulierten BIP-Verlusten von etwa 180 Milliarden Euro bis 2028.

Trumps Ankündigungen bezüglich der Zollerhöhungen spiegeln eine breitere Veränderung in den globalen Ansichten zum offenen Handel wider. Analysen legen nahe, dass die EU und Deutschland mit einer robusteren Handelspolitik reagieren sollten, um kritischen Abhängigkeiten von Drittstaaten entgegenzuwirken und ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Derzeit zeigt sich eine klare Notwendigkeit für transatlantische Koordinierung und Kooperation, um den Herausforderungen im internationalen Handel zu begegnen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU entwickeln, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Trump in der Vergangenheit eine nationale Sicherheitsstrategie propagiert hat, die sich stark auf Handelspolitik stützt.