US-Präsident Donald Trump hat die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine angeordnet, was Besorgnis in Kiew und im Westen ausgelöst hat. In diesem Kontext drohte Washington zuletzt, das Satellitennetzwerk Starlink abzuschalten, das eine entscheidende Rolle für die ukrainische Armee spielt. Elon Musk, CEO von Starlink, bezeichnete diese Berichte als falsch und wies die Drohung zurück. Starlink, ein Projekt von SpaceX, wurde nach dem russischen Überfall im Februar 2022 zur Unterstützung der Ukraine eingerichtet und ermöglicht Internetzugang in abgelegenen Regionen, sowohl für zivile als auch militärische Zwecke.
In der Ukraine sind zurzeit etwa 42.000 Starlink-Terminals aktiv, die eine kritische Verbindung für militärische Kommunikation, insbesondere für die Steuerung von Drohnen, und für zivilen Internetzugang bereitstellen. Wissenschaftlerin Juliana Süß hat darauf hingewiesen, dass ein Ausfall von Starlink gravierende Folgen für die Ukraine hätte. Tatsächlich hat das Netzwerk auch dazu beigetragen, die Internetverbindung in von Russland angegriffenen Gebieten wiederherzustellen. So stellte Musk beispielsweise fest, dass er einen ukrainischen Angriff auf Sewastopol verhindert hat, indem er Starlink in diesem Moment nicht aktivierte.
Militärische Unterstützung unter Druck
Die Aussetzung der US-Militärhilfe sorgt für Wut in der Ukraine, da Beobachter keinen schnellen Zusammenbruch an der Front erwarten, jedoch Besorgnis über die Luftabwehr äußern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wehrte sich vehement gegen die Behauptungen, nicht bereit für Friedensverhandlungen zu sein. Er hob hervor, dass auch Russland sich an Vorschläge zur Freilassung von Kriegsgefangenen und zur Einstellung von Luftangriffen halten müsse.
Die ukrainische Armee ist stark auf amerikanische Geheimdienstinformationen angewiesen und nutzt das Starlink-Satellitennetzwerk für wichtige Kommunikationszwecke. Ein fehlendes „Patriot“-System stellt eine große Herausforderung für die Luftabwehr dar, während Russland zunehmend mit Drohnen angreift. Abgeordnete Halyna Jantschenko warnte adäquat vor einer Zunahme ziviler Opfer und attackierten Infrastrukturen, sollte die Unterstützung ausbleiben.
Technologische Abhängigkeit und Alternativen
Starlink hat mehr als 7000 Satelliten im Orbit, die etwa zwei Drittel aller aktiven Erdsatelliten ausmachen. Trotz der Erwägungen für alternative Anbieter bleibt die Verfügbarkeit und Geschwindigkeit dieser Dienste fraglich. Zudem plant die EU ein eigenes Satellitensystem namens Iris2, das bis 2030 in Betrieb sein soll. Um die Lücken zu füllen, arbeitet die Ukraine bereits an anderen militärischen Lösungen, erhielt Unterstützung aus Schweden und Deutschland und produziert zunehmend eigene Waffen und Munition.
Die von SpaceX zunächst übernommene Finanzierung von Starlink wurde mittlerweile von der US-Regierung und westlichen Gebern, einschließlich Polen und Deutschland, unterstützt. Es bleibt unklar, ob SpaceX bestehende Verträge einfach auflösen kann. Zudem könnte eine potenzielle Abschaltung von Starlink für die Ukraine und für SpaceX selbst erhebliche wirtschaftliche Probleme mit sich bringen. Wahrscheinlicher wäre ein „Downscaling“ des Dienstes, um Druck auf die Ukraine auszuüben, ohne einen völligen Verlust des Dienstes herbeizuführen.
Zusammenfassend ist es evident, dass sowohl die militärische Unterstützung aus den USA als auch die fortlaufende Verfügbarkeit von Starlink für die Ukraine entscheidend sind, um in diesem Konflikt erfolgreich bestehen zu können. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen die politischen Entscheidungen auf die Frontlinien in der Ukraine haben werden.