Am 20. Januar 2025 legte Donald Trump seinen Amtseid als 47. Präsident der Vereinigten Staaten ab. Die Zeremonie fand wegen subfröstelnder Temperaturen im Kapitol statt. In seiner Ansprache erklärte Trump: „Die goldene Ära Amerikas beginnt jetzt.“ Er präsentierte eine aggressive Agenda, die unter anderem das Durchgreifen gegen illegale Einwanderung, eine Erhöhung der heimischen Erdölproduktion und die Erhebung von Zöllen umfasste. Darüber hinaus kündigte er an, die Ziele für Elektrofahrzeuge der Bundesregierung aufzuheben und Alaska’s Mount Denali wieder in Mount McKinley umzubenennen.Al Jazeera berichtet, dass Trump auch Diversity-Programme beenden will und die Anzahl der Geschlechter als auf zwei beschränkt ansieht.

In einem weiteren Teil seiner Rede in Emancipation Hall kritisierte Trump das Untersuchungskomitee zum Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar und bezeichnete die Mitglieder als „unselektierte Kommission politischer Schläger“. Dabei richtete er seine Angriffe gezielt gegen Liz Cheney und Adam Kinzinger. Seine Ansprüche wurden jedoch von mehreren Seiten als fragwürdig eingestuft.

Umstrittene Behauptungen in Trumps Agenda

Besonders umstritten waren Trumps Aussagen zu den von ihm auferlegten Zöllen. Er behauptete, dass diese die Amerikaner bereichern würden, während Wirtschaftsexperten argumentieren, dass Zölle die Preise erhöhen und die Kaufkraft der Verbraucher verringern. Beispielsweise erklärte Chris Gaffney, Präsident von TIAA Bank World Markets, dass Zölle eine Steuer auf Endprodukte darstellen und letztlich die Produktionskosten in die Höhe treiben.Fox Business fügt hinzu, dass amerikanische Importeuren wie Automobilherstellern die Zölle auferlegt werden und sie diese Kosten in der Regel an die Verbraucher weitergeben.

Mit Blick auf die Zukunft plant die US-Regierung, Zölle auf zusätzliche 300 Milliarden Dollar an chinesischen Importen zu erheben. Trump lobt diese Zölle als bedeutenden Vorteil für die US-Wirtschaft und behauptet, dass die USA bereits über 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Zöllen eingenommen hätten. Allerdings ist fraglich, inwieweit diese Zölle tatsächlich zu höheren Steuereinnahmen führen werden, da der Tax Policy Center angibt, dass Zölle selten einen signifikanten Anstieg der Bundessteuereinnahmen bewirken.Tagesschau informiert, dass die Auswirkungen von Zöllen auf die US-Wirtschaft noch nicht vollständig absehbar sind und möglicherweise erst in einigen Monaten spürbar werden.

Strategien in Trumps Politik

Trump verfolgt mit seiner Politik das Motto „America First“ und hat angekündigt, die Energiepreise in den USA zu senken und Unternehmenssteuern zu reduzieren. Um diese Steuersenkungen zu finanzieren, setzt er auf höhere Zölle. Diese sollen amerikanische Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz schützen. Besonders stark betroffen ist der Handelssektor, der mit Ländern wie China, Deutschland und Mexiko hohe Handelsdefizite aufweist. Deutschland ist dabei der größte Handelspartner der USA und hat seinen Handelsüberschuss mit den USA nach einem pandemiebedingten Rückgang wiederhergestellt.

Die von Trump geforderten Zölle von bis zu 60% auf Importwaren aus China und bis zu 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada stellen eine radikale Abkehr von den Standards im internationalen Handel dar, wo der durchschnittliche Zoll bei 2,5% liegt. Die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Handelspolitik sind noch Gegenstand von Diskussionen und könnten den internationalen Handel in den nächsten Jahren erheblich beeinflussen.