US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Stahl- und Aluminiumimporte aus dem Ausland mit Zöllen von 25 Prozent zu belegen. Diese Entscheidung, die erste dieser Art seit seiner Amtszeit, soll laut Suedkurier Anfang dieser Woche verkündet werden. Die Zölle sollen alle Länder treffen, einschließlich bekannter Handelspartner wie Kanada und Mexiko. Trump kündigte zudem „gegenseitige Zölle“ an, die die USA erheben würden, sollte eine andere Nation ebenfalls Zölle auf US-Waren anbringen.
Bei einer Presskonferenz erklärte Trump: „Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas.“ Auf die Frage nach dem Inkrafttreten dieser neuen Abgaben antwortete er mit „nahezu sofort“. Die Zölle für Stahl und Aluminium werden am Montag bekannt gegeben, während weitere Zölle voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch folgen sollen. Diese Maßnahmen markieren einen Wendepunkt in Trumps Handelsstrategie, die er bereits in seiner ersten Amtszeit verfolgt hat.
Handelskrieg und seine Folgen
Trump hatte in der Vergangenheit bereits Zölle von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium verhängt und mehrere Handelspartner zollfreie Kontingente gewährt, darunter die EU, Großbritannien, Kanada und Mexiko. Gerade Deutschland könnte von den neuen Zöllen stark betroffen sein, da 70 Prozent aller deutschen Exporte stahlintensive Produkte sind. Dies wurde auch von Zeit hervorgehoben. Deutschland ist der fünftgrößte Stahllieferant für die USA.
Ähnlich wie im Handelskrieg zwischen den USA und China, der 2018 unter Trump begann, könnten auch hier Gegenmaßnahmen von anderen Staaten folgen. So hat die EU in einem Gipfel in Brüssel entschlossene Gegenmaßnahmen angekündigt, falls die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren verhängen, was die globale Handelsdynamik weiter verkomplizieren könnte. In einer Situation, in der ökonomische Stabilität bereits durch die Coronakrise beeinträchtigt wurde, befürchten Ökonomen einen neuen Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union.
Auswirkungen auf Deutschland und den globalen Handel
Die Auswirkungen solcher Handelskonflikte sind für Deutschland gravierend, da die Bundesrepublik stark von einem freien Welthandel abhängt. Dies betrifft insbesondere die Maschinenbau- sowie die Automobilindustrie, in denen große Anteile des Exports auf den USA entfallen. Der Handel zwischen den USA und China hat bereits massive Umsatzrückgänge und steigende Produktionskosten verursacht. Besonders gefährdet sind kleine und mittelständische Unternehmen, die in der globalen Wertschöpfungskette eine zentrale Rolle spielen.
Die Handelskriege schädigen nicht nur das Vertrauen in das internationale Wirtschaftssystem, sie hemmen auch Investitionen bei multinationalen Unternehmen. Dies könnte auch für das Rhein-Main-Gebiet, ein wichtiger Wirtschaftsmotor Deutschlands, Arbeitsplatzverluste und wirtschaftliche Rückschläge zur Folge haben, insbesondere für Zulieferer und Logistikunternehmen.
Um den negativen Effekten von Handelskonflikten entgegenzuwirken, ist es entscheidend, dass internationale Organisationen wie die WTO bei der Beilegung von Konflikten eine aktive Rolle übernehmen. Der Dialog zwischen den Staaten ist unerlässlich, um Handelsbarrieren abzubauen und gerechte Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. In der Zukunft wird die Fähigkeit zur Widerstandsfähigkeit durch Innovationen und Diversifizierung der Exportmärkte entscheidend für den deutschen Markt sein.