Donald Trump fordert von den NATO-Staaten drastische Erhöhungen ihrer Verteidigungsausgaben. Er verlangt, dass diese fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in Verteidigung investieren. Derzeit liegt das gemeinsame Ziel der NATO bei zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Diese Forderung steht im Kontext der wachsenden Sicherheitsbedenken in Europa, insbesondere seit dem Ukraine-Krieg, der die Wichtigkeit stabiler Verteidigungsstrukturen betont hat. Laut aktuellen Daten erreichen nur noch acht von 32 NATO-Mitgliedsstaaten nicht das Zwei-Prozent-Ziel, wobei Island nicht eingerechnet ist.
Beim letzten NATO-Gipfel in Litauen 2023 haben sich die Mitgliedsstaaten darauf verständigt, dauerhaft mindestens zwei Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben. Spitzenreiter unter diesen Staaten sind Polen mit 4,12 Prozent und Estland mit 3,43 Prozent. Die USA folgen mit 3,38 Prozent, während Deutschland nur bei geschätzten 2,12 Prozent liegt. Eine Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben auf Trumps geforderte fünf Prozent würde bei einem erwarteten BIP von 4.400 Milliarden Euro über 200 Milliarden Euro kosten.
Auswirkungen auf den deutschen Haushalt
In Anbetracht dieser Forderungen wird im Entwurf des Bundeshaushalts 2025 ein Verteidigungsetat von nur 53,3 Milliarden Euro eingeplant, was etwa 11 Prozent des gesamten Haushalts von 489 Milliarden Euro entspricht. Der größte Einzelposten in diesem Haushalt ist jener des Arbeitsministeriums, mit rund 179 Milliarden Euro. Parteien der ehemaligen Ampel-Koalition sowie die Union haben sich im Wahlkampf auf zwei Prozent als Mindestvorgabe geeinigt. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder fordern sogar höhere Ausgaben, mit einem Ziel von über drei Prozent. Im Gegensatz dazu sieht die Linke den aktuellen Verteidigungshaushalt als ausreichend an und fordert Einsparungen.
Die Diskussion um die Verteidigungsausgaben in Deutschland wird durch konkrete Positionen der Parteien geprägt. Die Grünen und die FDP haben sich ebenfalls zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben bekannt, während die AfD eine signifikante Erhöhung unter einer eigenen Regierung verspricht, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen.
NATO-Statistik und internationale Trends
Die NATO-Statistik vom Juni 2024 zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der NATO-Mitgliedstaaten das Zwei-Prozent-Ziel mittlerweile erreicht. Laut Schätzungen wird die Anzahl der Staaten, die die Zweiprozentmarke überschreiten, bis 2024 auf 23 ansteigen. Diese Entwicklung wird als Ergebnis der intensiven Debatten über Sicherheit und Verteidigung in den letzten Jahren interpretiert.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte die Steigerung der Verteidigungsausgaben unter den Mitgliedstaaten und betonte die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung in der Verteidigungspolitik. Sicherheitsexperte Ulrich Kühn hebt hervor, dass Deutschland nicht nur mehr in die Quantität, sondern auch in die Qualität der Verteidigung investieren muss, um die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen adäquat zu bewältigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trumps Forderungen nach erhöhten Verteidigungsausgaben und die gegenwärtige geopolitische Lage in Europa die Debatten um das richtige Maß für militärische Ausgaben und deren Finanzierung in Deutschland entscheidend beeinflussen werden. Die Frage, wie sich Deutschland künftig aufstellen wird, bleibt vor dem Hintergrund dieser Diskussionen und der angespannten Sicherheitslage in der NATO von zentraler Bedeutung.
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