Umweltschutz und Plastikverbrauch stehen im Mittelpunkt eines neuen politischen Vorstoßes in den USA. US-Präsident Donald Trump hat jüngst eine Anordnung unterzeichnet, die die Ministerien und Bundesbehörden anweist, keine Papier-Trinkhalme mehr zu beschaffen oder zu verwenden. Stattdessen setzt Trump auf eine Rückkehr zu Plastik-Strohhalmen, die er als praktikabler erachtet. Er ist überzeugt, dass Plastik-Strohhalme nicht schädlich für die Meere sind, da „Plastik einem Hai im Ozean nicht schadet“, wie er in seiner Erklärung betonte. Der Präsident begründete seine Entscheidung damit, dass Papier-Strohhalme ineffektiv seien und bei heißen Getränken schnell kaputtgehen würden.
Die Anordnung von Trump fordert darüber hinaus die Entwicklung einer nationalen Strategie zur Beendigung der Verwendung von Papier-Strohhalmen. Auch Richtlinien, die Plastik-Strohhalme benachteiligen, sollen abgeschafft werden. Kritiker weisen jedoch auf die negativen Umweltauswirkungen von Plastikprodukten hin, die häufig in die Ozeane gelangen und dort erhebliche Schäden verursachen können. In der EU ist der Verkauf von Plastik-Trinkhalmen seit Mitte 2021 bereits verboten, was einen markanten Wandel in der Umweltpolitik darstellt.
Weltweite Auswirkungen der Plastikproblematik
Plastikabfälle sind nicht nur ein Problem in den USA, auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern kämpfen die Behörden gegen den zunehmenden Müll in den Meeren. Laut der Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, werden an den Stränden der Nordsee durchschnittlich 390 Müllteile pro 100 Meter gefunden, an der Ostsee sind es 70. Der überwiegende Teil dieses Mülls besteht aus Plastik. Um die Meere und Strände sauberer zu machen, verfolgt die EU eine stringente Richtlinie, die Hersteller verpflichtet, sich finanziell an Reinigungsmaßnahmen zu beteiligen.
- Ab 2021 ist der Verkauf von Kunststoff-Einwegprodukten ohne Alternativen wie Wattestäbchen und Plastikbesteck verboten.
- Hersteller müssen die Kosten für Reinigung, Transport und Entsorgung bestimmter Produkte tragen.
- Ab 2025 müssen Getränkeflaschen 25% rezyklierten Kunststoff enthalten, ab 2030 sogar mindestens 30%.
- Bis 2025 sollen 77% der Getränkeflaschen getrennt gesammelt werden; bis 2029 soll die Quote auf 90% steigen.
Die ehrgeizigen Verbrauchsminderungsziele der EU sind entscheidend für die Reduktion von Einwegprodukten und der Ausweitung von Mehrweg- und Pfandsystemen.
Der Kontrast zwischen den USA und Europa wird durch Trumps Rückkehr zu Plastik-Strohhalmen und die strengen Vorschriften der EU umso deutlicher. Während die EU Schritte unternimmt, um den Plastikverbrauch zu senken und die Umwelt zu schützen, könnte der amerikanische Ansatz unter Trump die Bemühungen, den Plastikmüll zu reduzieren, stark behindern. Der Kampf gegen Plastikabfälle könnte in der politischen Agenda der USA in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen, nicht zuletzt aufgrund der gegenläufigen Ansichten zur Verwendung von Plastikprodukten.
Die Entscheidung Trumps wird mit Spannung verfolgt und könnte weitreichende Folgen für die Umweltpolitik in den USA sowie für das internationale Verhältnis im Umweltschutz haben. Das Thema liegt weiterhin im Fokus von Umweltschützern, die befürchten, dass solche Entscheidungen zu einer Verschärfung der Müllproblematik in den Ozeanen führen könnten, die bereits jetzt besorgniserregende Ausmaße erreicht hat.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen des Plastikmülls, die die Meere betreffen, lohnt sich ein Blick auf die umfassenden Maßnahmen der EU, die von umweltbundesamt.de detailliert erläutert werden.
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