In einer kürzlichen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump erneut Strafzölle auf Produkte aus der Europäischen Union angekündigt. Trump beklagt ein Handelsdefizit mit der EU und kritisiert, dass europäische Länder US-Autos und landwirtschaftliche Produkte nicht in dem Maße akzeptieren, wie er es sich erhofft hatte, wie Focus berichtet. Diese Maßnahme sei Teil seiner umfassenderen Strategie, die US-Wirtschaft zu stärken, obwohl Experten warnen, dass dies auch höhere Preise für Verbraucher zur Folge haben könnte.

Zusätzlich zur Ankündigung von Zöllen ist der US-Senat ein weiteres Kapitel in Trumps Agenda beigetreten, indem er Doug Burgum, den Gouverneur von North Dakota, mit 79 zu 18 Stimmen als neuen Innenminister bestätigt hat. Burgum wird zudem den Vorsitz eines neu geschaffenen Nationalen Energierates übernehmen, mit dem Ziel, die Energieproduktion in den USA zu expandieren.

Handelszölle und ihre Auswirkungen

Trump plant laut Berichten nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus auch höhere Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China. Diese Zollerhöhungen könnten eine der ersten Amtshandlungen seiner neuen Amtszeit werden. Der Präsident sieht Zölle als Einnahmequelle zur Finanzierung geplanter Steuersenkungen für Unternehmen, mit dem Vorschlag, den Körperschaftssteuersatz von derzeit 21 auf 15 Prozent zu senken. Geplant ist, das chronische Handelsdefizit der USA, das im letzten Jahr über 773 Milliarden Dollar lag, zu beseitigen, wie ZDF anmerkt.

Die angestrebten Zölle könnten Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft haben, da Experten schätzen, dass eine zehnprozentige Zollerhöhung auf europäische Güter die deutschen Exporte in die USA um bis zu 15 Prozent reduzieren könnte. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 157,9 Milliarden Euro in die USA, was 9,9 Prozent der gesamten deutschen Exporte entspricht. Wichtige Branchen, die in den US-Markt exportieren, sind unter anderem die Pharmaindustrie, Maschinenbau sowie die Automobilbranche.

Reaktionen und Zukunftsperspektiven

Die durch Trumps Zollerhöhungen drohenden Handelskonflikte könnten eine erhebliche Belastung für die transatlantischen Handelsbeziehungen darstellen. Laut einer Simulation der Auswirkungen einer möglichen zweiten Amtszeit von Trump zwischen 2025 und 2028 könnten die US-Wirtschaft und die EU erheblich unter den neuen Handelsbarrieren leiden. In einem pessimistischeren Szenario könnte die US-Wirtschaft im Jahr 2025 einen Verlust von bis zu 1,5% des BIP erleiden, wie aus Berichten des IW Köln hervorgeht.

Vor diesem Hintergrund wird auch die EU gefordert sein, mit eigenen Vergeltungszöllen zu reagieren, falls Trump seine Drohungen umsetzt. Letztlich könnten die negativen wirtschaftlichen Effekte auf die EU und den globalen Handel gravierende Auswirkungen haben, nicht zuletzt für Deutschland als einer der führenden Exportnationen.

Während die internationalen Handelsbeziehungen weiterhin auf der Kippe stehen, bleibt die Frage, welche diplomatischen Strategien sowohl die USA als auch die EU verfolgen werden, um potenzielle Konflikte abzuwenden und ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren.