Der US-Präsident Donald Trump sprach heute per Video beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und forderte die Unternehmen eindringlich auf, ihre Produkte in den USA herzustellen. Diese Aufforderung geht einher mit der Drohung, Importzölle auf Waren aus Ländern wie China, Mexiko, Kanada und der EU einzuführen, falls die Unternehmen dieser Anregung nicht nachkommen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, Trump kündigte zudem Investitionen von 600 Milliarden Dollar aus Saudi-Arabien an, mit dem Ziel, diese Summe auf eine Billion Dollar zu erhöhen.

Trump betonte die Notwendigkeit, die USA zur Supermacht in der Industrie und im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu entwickeln. Um die Kosten zu senken und die Wirtschaft zu stärken, plant er eine massive Förderung von Öl und Gas. Dabei äußerte er auch, dass die US-Amerikaner optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft blicken.

Gespaltene Meinungen und geopolitische Herausforderungen

Die Beziehung zwischen Trump und dem Weltwirtschaftsforum bleibt umstritten, zumal seine „America first“-Politik im Widerspruch zu den globalen Prinzipien des Forums steht. Kritiker, unter denen auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist, warnen vor einem möglichen Handelskrieg mit den USA. Der Spiegel hebt hervor, dass die Stimmung unter den Teilnehmern in Davos gespalten ist, insbesondere in Bezug auf Trumps aggressive wirtschaftspolitischen Ansätze.

Deutsche Politiker fordern eine stärkere Unabhängigkeit von den USA und eine Stärkung der europäischen Wirtschaft. Dies geschieht vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine und der wirtschaftlichen Flaute in Deutschland.

Teilnehmer und Themen des WEF

Das WEF, das am 20. Januar 2025 begann, versammelt rund 900 CEOs sowie 60 Staats- und Regierungschefs, unter ihnen Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das ZDF berichtet, dass das Motto des diesjährigen Forums „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter“ ist und dass zentrale Themen wie Cyberkriminalität, Künstliche Intelligenz und technologische Veränderungen auf der Agenda stehen.

Die Kritik am WEF bleibt laut, da viele Nichtregierungsorganisationen den zunehmenden Wohlstandsunterschied zwischen Arm und Reich anprangern. Ferner wird das Treffen oft als elitär wahrgenommen, was zu einem wachsenden Misstrauen gegenüber den dort diskutierten Lösungen führt.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Diskussionen in Davos geprägt sind von einem Mix aus Hoffnungen auf wirtschaftliches Wachstum und ernsten Befürchtungen hinsichtlich globaler Spannungen und Ungleichheiten.