Am 26. Januar 2025 fand in Aschaffenburg eine Gedenkfeier statt, nur vier Tage nach einer tragischen Bluttat, bei der zwei Menschen, darunter ein zweijähriger Junge, ums Leben kamen. Der Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) und mehrere Geistliche äußerten auf der Veranstaltung ihre Besorgnis über eine mögliche politische Instrumentalisierung der Tat. Insbesondere Imam Zischan Mehmood würdigte die Zivilcourage eines zweifachen Familienvaters, der versucht hatte, eine Gruppe von Kindern vor dem Angriff zu schützen. Mehmood sprach eindringlich von der Wichtigkeit von Mitgefühl, Solidarität und Zusammenhalt in solch dunklen Zeiten.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete die Tat als „sinnlos, brutal und verstörend“ und stellte klar, dass sie nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führen dürfe. Auch der katholische Bischof Franz Jung und der evangelische Landesbischof Christian Kopp äußerten ihren Schmerz, ihre Trauer und die Verunsicherung, die diese Gewalttat in der Gemeinde ausgelöst hatte. Im Gedenken an die Opfer läuteten die Glocken aller Aschaffenburger Kirchen am Tatzeitpunkt, von 11.45 bis 11.50 Uhr.
Details zur Messerattacke
Der Messerangriff begann im Schöntal-Park kurz vor 12 Uhr, als ein 28-jähriger Afghaner mit einem Küchenmesser gezielt eine Kindergarten-Gruppe angriff. Dabei wurde ein zweijähriger Junge marokkanischer Abstammung tödlich verletzt, und ein zweijähriges syrisches Mädchen erlitt multiple Stichverletzungen im Halsbereich. Ein couragierter 41-jähriger Passant, der versuchte einzugreifen, wurde ebenfalls tödlich verwundet. Insgesamt wurden mehrere Personen bei dem Vorfall verletzt, darunter ein 72-jähriger Mann mit schweren Thoraxverletzungen sowie eine 59-jährige Erzieherin, die sich den Arm brach.
Der Täter, der versuchte über Bahngleise zu fliehen, wurde schnell von der Polizei gefasst. Anfangs gab es Verwirrung über die Anzahl der Festnahmen, doch es stellte sich heraus, dass nur eine Person, der Verdächtige, festgenommen wurde. Während einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden keine Beweise für eine radikale islamistische Gesinnung gefunden, jedoch Medikamente, die seiner Vorgeschichte in der psychiatrischen Behandlung entsprachen.
Hintergrund und psychische Gesundheit
Die psychiatrische Vorgeschichte des Täters ist alarmierend: Er war bereits mehrfach wegen Gewalttaten in Behandlung und hatte einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt wurde. Laut Informationen hatte der Mann Deutschland am 19. November 2022 betreten, am 9. März 2023 Asyl beantragt und erhielt am 19. Juni 2023 die Ablehnung. Danach war eine Abschiebung nach Bulgarien angeordnet worden, die aufgrund von Verzögerungen seitens des afghanischen Generalkonsulats nicht vollzogen werden konnte.
Es wird darauf hingewiesen, dass ein kleiner Teil der Migranten straffällig wird. Dennoch finden sich Migranten unter den polizeilich erfassten Tatverdächtigen überrepräsentiert. Die unterschiedlichen Kriminalitätsraten sind oft auf Alters- und Geschlechtszusammensetzungen sowie belastende Lebensbedingungen zurückzuführen. In diesem Kontext ist die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern entscheidend, um Kriminalität langfristig zu vermeiden und die Gesellschaft zusammenzuführen.
Die traurige Bilanz dieser Bluttat hat nicht nur die Stadt Aschaffenburg erschüttert, sondern wirft auch einen Schatten auf die gesellschaftlichen Debatten rund um Migration und Kriminalität. Die Erörterung solcher Themen muss sensibel und mit dem nötigen Mitgefühl geführt werden, um einen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und nicht zu gefährden.
Für weiterführende Informationen können Sie die Artikel auf ostsee-zeitung.de, zdf.de und bpb.de nachlesen.