Am 22. Januar 2025 ereignete sich in Aschaffenburg ein tödlicher Messerangriff, bei dem zwei Personen, darunter ein zwei Jahre alter Junge, ums Leben kamen. Der Vorfall, der die Stadt erschütterte, wurde von einer Welle der Trauer begleitet. Am vergangenen Samstag fand in Frankfurt ein Totengebet für den getöteten Jungen statt, an dem rund 1.000 Menschen in einer Moschee teilnahmen, da die Moschee in Aschaffenburg zu klein war. Die Einladung zu dieser Zeremonie wurde vom Frankfurter Islamischen Verein Tarik ben Ziad auf Instagram veröffentlicht.
Die Trauer um die Opfer hält an. In Aschaffenburg versammelten sich Menschen im Park, wo die schreckliche Tat stattfand, und legten Blumen und Kerzen nieder. Am Sonntag ist eine zentrale Trauerfeier geplant, an der prominent auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder teilnehmen werden. PNP berichtet, dass der Tatverdächtige ein 28-jähriger, polizeibekannter Flüchtling aus Afghanistan ist, der bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten war.
Politische Reaktionen und Schuldzuweisungen
Der Vorfall sorgt für eine Intensivierung der politischen Debatte in Deutschland. Der Tatverdächtige hätte laut Behörden bereits abgeschoben werden sollen, was zu Schuldzuweisungen zwischen Bayern und dem Bund führt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Vorwürfe bezüglich versäumter Abschiebungen zurückgewiesen. Die CSU-Politikerin Andrea Lindholz fordert zudem eine engere Abstimmung zwischen den Behörden im Umgang mit psychisch kranken ausländischen Straftätern und kritisierte die Überlastung des Systems. Merkur berichtet, dass der Verdächtige in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht ist und ihm zweifacher Mord und weitere Straftaten vorgeworfen werden.
Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat für den 29. Januar eine Regierungserklärung angekündigt, in der auch die Messerattacke thematisiert werden soll. Strittige politische Diskussionen um die Zuwanderung nehmen eine neue Dimension an. Gewerkschaften und verschiedene politische Akteure äußern sich besorgt über die steigende Gewaltkriminalität.
Kontextualisierung der Messerkriminalität
Die Messerattacken in Deutschland haben in den letzten Jahren zugenommen. Wenn man die Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) betrachtet, zeigt sich, dass 2023 ein Anstieg von 9,7% bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung und 16,6% bei Raubdelikten festzustellen war. Der Mediendienst Integration erläutert, dass verschiedene Faktoren, darunter die Rückkehr zur Normalität nach den Corona-Beschränkungen und wirtschaftliche Spannungen, zu diesem Anstieg beitragen könnten.
Die Tatverdächtigen in diesen Fällen sind überwiegend Männer über 21 Jahren. In den Bundesländern, die die Nationalität der Tatverdächtigen erfassen, sind 33% bis 50% nicht deutsch, was Fragen zur Rolle der Migration und zur Kriminalitätsrate aufwirft. Diese Entwicklungen könnten die politische Diskussion rund um das Thema Migration weiter anheizen und striktere Maßnahmen zur Folge haben.
Insgesamt zeigt sich, dass die Messerkriminalität in Deutschland ein komplexes Thema ist, das durch soziale, wirtschaftliche und psychologische Faktoren beeinflusst wird. Vorfälle wie der schwere Messerangriff in Aschaffenburg tragen zu einer angespannten politischen Atmosphäre und einer akuten Debatte über Sicherheitsmaßnahmen und Ausländerpolitik in Deutschland bei.