Ein neues Zertifikatsprogramm, das von der Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg, der Hertie School, dem CECS und der Bucerius Law School ins Leben gerufen wurde, richtet sich an Führungskräfte aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Gefördert von der Dieter Schwarz Stiftung, nahmen 20 Teilnehmende mit verschiedenen akademischen und beruflichen Hintergründen an dem Programm teil, welches sich intensiv mit Themen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Sicherheit und Migration auseinandersetzte. Der Abschluss des Programms fand im Januar 2025 an der Bucerius Law School unter dem Leitthema „Klima und Nachhaltigkeit im Recht“ statt.

Die Teilnehmenden konnten eigenständig Module wählen, die Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung vermitteln. Der Lehrplan zielt darauf ab, Fachdisziplinen mit Nachhaltigkeit zu verbinden und mindestens eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen. Besonders betont werden inter- und transdisziplinäre Ansätze sowie partizipative Gestaltungsmöglichkeiten, um komplexe gesellschaftliche Problemstellungen zu thematisieren.

Vielfalt der Themen und Module

Zu den behandelten Themen des Programms gehörten die Transformation der Energiewirtschaft, Green Finance sowie der Aktivismus und Klimaklagen. Workshops adressierten die Herausforderungen der ESG-Transformation für Immobilienunternehmen und die Infrastruktur in Großstädten wie Hamburg. Diese interdisziplinäre Ausrichtung zeigt die Erkenntnis, dass Lösungen für komplexe Herausforderungen auf einen interdisziplinären Ansatz angewiesen sind.

Im Kontext der nachhaltigen Entwicklungen wird auch auf die steigende Nachfrage nach [nachhaltigen Geldanlagen] hingewiesen. Immer mehr Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit bei ihren Geldanlagen und der Ernährung. Nachhaltige Geldanlagen berücksichtigen Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) bei der Auswahl von Aktien und Indizes. Dieses wachsende Interesse wird nicht nur durch das Angebot an nachhaltigen Fonds und ETFs unterstützt, sondern auch durch das Best-in-Class-Modell, welches die nachhaltigsten Unternehmen eines Indexes auswählt.

Allerdings gibt es in Deutschland und der EU keine einheitlichen gesetzlichen Vorgaben für nachhaltige Finanzanlagen. Anleger sind aufgefordert, sich tiefer mit den Zielen und Praktiken der Unternehmen, in die sie investieren, auseinanderzusetzen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Nachhaltigkeit und Bildung

Das Zertifikatsprogramm, welches an der Bucerius Law School umgesetzt wird, ist Teil eines umfassenden Strategieprozesses der Institution, die sich im 25-jährigen Jubiläumsjahr befindet. Die Forschung des CECS zu nachhaltigkeitsrelevanten Fragen unterstreicht das dynamische Spannungsfeld zwischen Klima, Nachhaltigkeit und Recht, welches sich in den kommenden Jahren klar transformieren muss.

Die Module des Programms bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, praxisnahe und theoriegestützte Erkenntnisse in einem interdisziplinären Rahmen zu erlangen. So können Studierende beispielsweise eine Elektrotechnik-Vorlesung über erneuerbare Energien mit einem sozialwissenschaftlichen Modul über Umweltschutz kombinieren, um eine ganzheitliche Perspektive auf die Thematik zu entwickeln.