Bei einem tragischen Zugunglück in Hamburg kollidierte ein ICE mit einem Sattelschlepper. Der Vorfall ereignete sich an einem halbbeschrankten Bahnübergang im Stadtteil Rönneburg. Dabei kam ein 55-jähriger Fahrgast ums Leben, während 25 weitere Personen Verletzungen erlitten. Die Polizei hat den Fahrer des Lastwagens festgenommen und ihn wegen fahrlässiger Tötung sowie gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr angezeigt. Er soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden, wie der Polizeisprecher mitteilte.
Der ICE, der mit 291 Insassen unterwegs war, war am Dienstagnachmittag mit hoher Geschwindigkeit auf die stehende Lastwagenfahrer getroffen. Dies führte dazu, dass die Fensterscheiben im vorderen Wagen zerbrachen und eine plötzliche Vollbremsung notwendig wurde. Augenzeugen berichteten von einem harten Zusammenstoß, der für die Passagiere dramatische Folgen hatte. Für mehrere Insassen bedeutete dies, dass sie stundenlang im Zug ausharren mussten, bevor sie mit Bussen in Sicherheit gebracht werden konnten.
Aufräumarbeiten und Bahnbetrieb
Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle dauern an. Die Hamburger Feuerwehr war mit rund 80 Einsatzkräften und die Bundespolizei mit 70 Beamten vor Ort. Eines der betroffenen Gleise konnte bereits wieder freigegeben werden, und es gibt keine gravierenden Auswirkungen auf den Fernverkehr, obwohl Verspätungen von bis zu 15 Minuten aufgrund von Umleitungen möglich sind. Fahrgäste werden gebeten, sich über den aktuellen Fahrplan zu informieren, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Der Vorfall wirft Fragen zur Verkehrssicherheit auf, die in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern relativ hoch ist. Laut einer Analyse der Allianz pro Schiene sind die Sicherheitsstandards im Schienenverkehr, wie Leit- und Sicherungstechnik, entscheidend dafür, dass Bahnfahren in Deutschland signifikant sicherer ist als Autofahren. Im europäischen Durchschnitt starben 2023 nur 0,07 Menschen pro Milliarde Personenkilometer im Bahnverkehr, während die Todesrate im Straßenverkehr deutlich höher ist.
Vergleich der Verkehrssicherheit in Europa
- In Deutschland: 1,59 Verkehrstote pro Milliarde Personenkilometer (Autos)
- In Europa: Durchschnittlich 2,5 Verkehrstote pro Milliarde Personenkilometer (Autos)
- Am gefährlichsten ist das Bahnfahren in Spanien mit 0,36 Toten pro Milliarde Personenkilometer und in Griechenland mit 0,17.
Die aktuellen Ereignisse in Hamburg verdeutlichen, dass trotz hoher Sicherheitsstandards im Bahnverkehr die Gefahren im Straßenverkehr besonders hervorgehoben werden müssen. Es wird erwartet, dass die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Unfalls, insbesondere zur Rolle des Lastwagenfahrers, weitere Klarheit bringen werden.
Die Vorfälle wie der aktuelle Unfalls werden hoffentlich dazu beitragen, die Sicherheitsmaßnahmen für alle Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern und das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen.