Tom Tykwer, ein einflussreicher Filmemacher, ist bekannt für seine Werke wie „Lola rennt“, „Das Parfum“ und die Serie „Babylon Berlin“. Nach neun Jahren Abstinenz kehrt Tykwer mit seinem neuen Film „Das Licht“ zurück ins Kino, dessen Premiere am 13. Februar 2025 im Rahmen der Berlinale gefeiert wurde. Der Film eröffnet das Festival, und die Erwartungen sind hoch, da Tykwer bereits mehrfach als Eröffnungsredner an der Berlinale aufgetreten ist und als Jury-Präsident fungierte. Sein letzte Film im Kino, „Ein Hologramm für den König“, wurde 2016 veröffentlicht. Mit „Das Licht“ formuliert Tykwer eine Stimme für die heutige Generation und thematisiert das Leben einer Berliner Familie, die nach außen progressiv wirkt, jedoch innerlich entfremdet ist.

Tykwer, der im Mai 2025 seinen 60. Geburtstag feiert, wuchs in Wuppertal auf und begann bereits im Alter von 14 Jahren als Filmvorführer zu arbeiten. Trotz mehrerer Ablehnungen an Filmhochschulen ließ er sich nicht entmutigen, sondern setzte seine Karriere im Film mit Engagement fort. Er war unter anderem Geschäftsführer des Moviemento-Filmtheaters in Berlin und gründete 1994 die Produktionsfirma X Filme Creative Pool GmbH. Diese Innovationskraft, die Tykwer auszeichnet, zeigt sich auch in seiner Fähigkeit, klassische Bildsprache mit neuen Ausdrucksformen zu verbinden.

Ein Comeback nach langer Pause

Die Rückkehr Tykwers ins Kino nach fast einem Jahrzehnt sticht hervor, besonders in Anbetracht seiner bedeutenden Mitwirkung an der großartigen Serienproduktion „Babylon Berlin“, die bisher vier Staffeln und insgesamt 40 Episoden umfasst. Als Serienschöpfer, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Komponist hat Tykwer seine künstlerische Vision maßgeblich geprägt. Die fünfte Staffel der Serie ist bereits in Arbeit, was ein Indiz für die langfristige Relevanz und Beliebtheit seines Schaffens ist.

In Tykwers Werken wird oft die Bedeutung des Dialogs mit seinen Mitstreitern betont, und auch seine Musikanfertigungen spielen eine zentrale Rolle. Sein Engagement geht über die Filmkunst hinaus; zusammen mit seiner Frau Marie Steinmann rief er 2008 den Verein „One Fine Day e.V.“ ins Leben, der kulturelle Projekte mit Jugendlichen in Ostafrika fördert.

Kultureller Austausch im Film

Die deutsche und französische Filmgeschichte ist geprägt von einem intensiven kulturellen Austausch, der im Laufe der Jahrzehnte gewachsen ist. Die Vielfalt der Genres, die in beiden Ländern florierte, spiegelt nicht nur unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen wider, sondern zeigt auch, wie bedeutend die Zusammenarbeit in der Filmindustrie ist. Festivals wie die Berlinale in Deutschland und das Cannes Film Festival in Frankreich fördern diesen Austausch und erhöhen die Sichtbarkeit beider Filmkulturen.

Historische Ereignisse haben sowohl in Deutschland als auch in Frankreich die Filmproduktion beeinflusst. Der deutsche Expressionismus, sichtbar in Filmen wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“, und der französische Surrealismus, repräsentiert durch Werke wie „Un chien andalou“ von Luis Buñuel, verdeutlichen die Innovationskraft, die in den Anfängen des Kinos vorhanden war. Diese kreativen Strömungen setzen auch heute noch Maßstäbe.

Tom Tykwer ist nicht nur ein Meister des Kinos, sondern ein lebendiges Beispiel für den fortwährenden Dialog und die kreative Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich. Sein neuer Film „Das Licht“ bietet nicht nur filmischen Genuss, sondern auch einen tiefen Einblick in die Komplexität menschlicher Beziehungen in der heutigen Zeit.