Das Tierheim Essen sucht dringend neue Zuhause für verwaiste Tiere, darunter die beiden Kater Olli und Peter. Diese Scottish Folds kamen als Fundtiere ins Tierheim und hatten in der Einrichtung die Möglichkeit sich kennenzulernen. Ihr geschätztes Alter liegt zwischen einem und drei Jahren. Bisher haben die Kater keine starken Schmerzen, jedoch können die angezüchteten Gendefekte, die mit dieser Rasse einhergehen, erst später zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Derwesten.de berichtet, dass das Tierheim an Katzenliebhaber appelliert, auf den Kauf von Scottish Folds bei Züchtern zu verzichten, denn die Zucht dieser Rasse ist in Deutschland illegal.
Die Scottish Fold, auch bekannt als Schottische Faltohrkatze, zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, wie runde Gesichter, breite Nasen und große Augen. Ihre charakteristischen geknickten Ohren sind jedoch das Resultat der genetischen Störung Osteochondrodysplasie (OCD), die zu schweren Knorpel- und Knochenschäden führt. Kätzchen werden mit normalen Ohren geboren, die in den ersten Wochen umknicken. Alle Scottish Folds tragen das Gen für diese Krankheit, und die Symptome verursachen häufig schmerzhafte Gelenkveränderungen und eingeschränkte Beweglichkeit. Laut DeineTierwelt.de sind regelmäßige Tierarztbesuche und Schmerztherapien notwendig, da viele dieser Katzen kein hohes Alter erreichen.
Die Herausforderung der Adoption
Obwohl bereits einige Interessenten für Olli und Peter angefragt haben, ziehen viele von ihnen zurück, wenn sie über die potenziell hohen Tierarztkosten informiert werden. Tierheim-Chefin Jeanette Gudd betont, dass ein ruhiger Haushalt für die Kater ideal wäre und dass sie wahrscheinlich nicht so alt werden wie andere Katzen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für potenzielle Adoptanten dar, die sich bewusst sein müssen, dass die Pflege solcher Tiere mit hohen Folgekosten verbunden ist.
Die Bundestierärztekammer fordert ein Zuchtverbot für die Scottish Fold aufgrund der willentlichen Inanspruchnahme einer Erkrankung. Das Bayrische Verwaltungsgericht Anspach entschied 2020, dass die Zucht dieser Katzen gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Zu den Qualzuchtmerkmalen zählen nicht nur die atypischen Ohren, sondern auch eine Vielzahl von anderen Anomalien, die bei verschiedenen Katzenrassen zu finden sind, wie beispielsweise bei Munchkin oder Stummelschwanz-Katzen. Interessierte Tierbesitzer sollten sich daraufhin entscheiden, Tiere aus Tierheimen zu adoptieren und darauf achten, Merkmale wie eine gut erkennbare Nase, aufrechte Ohren, lange Beine und einen gut ausgeprägten Schwanz zu wählen.
Die Situation der Kater Olli und Peter verdeutlicht das größere Problem der Qualzucht bei Katzen. Es ist wichtig, dass Katzenliebhaber sich der potenziellen Risiken bewusst sind und eine informierte Entscheidung treffen, um das Leiden dieser Tiere zu minimieren.