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„Zukunft der Pflege in Thüringen: Gemeinsame Lösungen für 2030“

Gesundheitsministerin Heike Werner präsentierte heute in Erfurt kurzfristige Maßnahmen zur Pflegeentwicklungsplanung in Thüringen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen und die Pflege bis 2030 zukunftssicher zu gestalten.

Die Herausforderungen im Pflegebereich nehmen stetig zu, und die Notwendigkeit, zukunftssichere Lösungen zu finden, wird immer drängender. Um auf die demografischen Veränderungen zu reagieren, hat das Thüringer Gesundheitsministerium die Initiative „Zukunft.Gesundheit.Thüringen.2030“ ins Leben gerufen. Diese soll dazu beitragen, die Pflege in Thüringen neu zu gestalten und die relevanten Akteure aktiv einzubeziehen.

Im Rahmen einer Reihe von Workshops, die im vergangenen Jahr stattfanden, wurden die Sorgen, Wünsche und Ideen von verschiedenen Stakeholdern gesammelt. Hierbei ging es nicht nur um politische Entscheidungsträger, sondern auch um Pflegeeinrichtungen, Angehörige und Experten. Diese partizipative Herangehensweise hat das Bewusstsein für die Komplexität der Pflegeproblematik gestärkt und gemeinschaftliche Lösungsansätze hervorgebracht.

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Geplante Maßnahmen für die Pflege

Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner präsentierte kürzlich die kurz- bis mittelfristigen Maßnahmen, die aus diesen Workshops resultierten. Diese ersten Schritte zielen darauf ab, die bestehenden Strukturen in der Pflege zu verbessern und anzupassen:

  • Unterstützung der Kommunen beim Ausbau von Pflegestützpunkten und anderen Beratungsangeboten.
  • Einrichtung von Unterstützungsangeboten für Pflegebedürftige sowie für die Angehörigen, die oft die Hauptlast der Pflege tragen (ThürAUPAVO).
  • Hilfe für Pflegeeinrichtungen beim Umbau ihrer Personal- und Organisationsstrukturen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den wachsenden Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Laut dem Thüringer Landesamt für Statistik gab es zum 15. Dezember 2021 in Thüringen rund 166.000 pflegebedürftige Menschen, von denen etwa 143.000 in der eigenen Wohnung versorgt werden. Ein erheblicher Teil dieser Pflege erfolgt durch Angehörige, oft unter enormem persönlichen Druck.

Engagement und Programme

Die Ministerin betont, wie wichtig ein gemeinschaftlicher Ansatz dabei ist, um die Pflegeproblematik anzugehen. „Es geht nur gemeinsam“, stellte Heike Werner klar und setzte auf einen breiten Konsens unter den verschiedenen Akteuren. Zukünftige Maßnahmen sollen dabei auf bereits existierenden Initiativen aufbauen, die darauf abzielen, älteren Menschen und ihren Angehörigen Unterstützung zu bieten.

In Thüringen gibt es bereits sechs Pflegestützpunkte in Städten wie Jena und Weimar, die eine erste Anlaufstelle für Betroffene darstellen. Des Weiteren existieren Programme wie AGATHE, das gegen Einsamkeit im Alter ankämpft und bereits in 14 Landkreisen aktiv ist. Die Unterstützung reicht jedoch über die Beratungsangebote hinaus. Es wurden auch betriebliche Pflegelotsen ausgebildet, die in den Unternehmen als Ansprechpartner zum Thema Pflege fungieren.

Insgesamt zeigt sich, dass Thüringen proaktive Schritte unternimmt, um die Pflegesituation zu verbessern und gleichzeitig innovative Ideen in bestehenden Strukturen umzusetzen. Die Kombination aus Hilfe für Pflegebedürftige, Unterstützung für Angehörige sowie der Umbau innerhalb der Pflegeeinrichtungen könnte wegweisend sein für die zukünftige pflegerische Versorgung im Freistaat.

Perspektiven für die Pflege

Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie diese Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden und welchen Mehrwert sie den Betroffenen bieten. Die Diskussion um die Pflege ist nicht nur eine regionale, sondern auch eine bundesweite Herausforderung. Mit Blick auf die demografischen Veränderungen und die steigende Zahl von Pflegebedürftigen ist es von essenzieller Bedeutung, dass die politischen Maßnahmen von einem langfristigen und nachhaltigen Ansatz begleitet werden. Thüringen zeigt mit seinem Engagement, dass es bestrebt ist, diese Herausforderung aktiv anzugehen und Lösungen zu finden, die nicht nur kurzfristigen Bedürfnissen gerecht werden.

Hintergrund der Pflegepolitik in Thüringen

Die Pflegepolitik in Thüringen wird stark durch den demografischen Wandel geprägt. Mit einer stetig alternden Bevölkerung wächst der Bedarf an Pflegeleistungen erheblich. Der Freistaat Thüringen hat besonders mit der Herausforderung zu kämpfen, dass immer weniger junge Menschen zur Verfügung stehen, um die Pflege älterer Mitbürger zu übernehmen. Laut dem Thüringer Landesamt für Statistik wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen. Dies erfordert nicht nur eine Anpassung bestehender Strukturen, sondern auch die Entwicklung innovativer Konzepte zur Unterstützung der Pflege.

Ein wesentlicher Aspekt der Pflegepolitik ist die klare Trennung zwischen ambulanten und stationären Pflegeformen. Während stationäre Einrichtungen oft eine Rundumversorgung bieten, sind die ambulanten Angebote darauf angewiesen, dass Angehörige aktiv in die Pflege einbezogen werden. Diese Unterstützung durch Familienangehörige ist in Thüringen besonders ausgeprägt, da etwa 60 Prozent der pflegebedürftigen Personen zu Hause durch Angehörige versorgt werden.

Statistiken zur Pflege in Thüringen

Laut den jüngsten verfügbaren Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik gab es im Jahr 2021 insgesamt 1.076 Pflegeeinrichtungen in Thüringen. Diese teilen sich auf in 503 ambulante und 573 stationäre Einrichtungen. Die Anzahl der pflegebedürftigen Personen, die zum 15. Dezember 2021 erfasst wurden, betrug etwa 166.000.

In einer Umfrage zur Zufriedenheit mit der Pflege haben viele Angehörige von Pflegebedürftigen betont, dass die Unterstützung durch die Kommunen und das Land entscheidend für ihre Zufriedenheit mit der Pflege war. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Informationsangebote und Beratungsstrukturen der Pflegestützpunkte als sehr hilfreich empfunden haben. Diese Statistiken unterstreichen die Bedeutung der kommunalen Bemühungen zur Entlastung der Pflegekräfte und der Angehörigen.

Für weitere Informationen über die Pflegeinfrastruktur und Statistiken in Thüringen besuchen Sie bitte die Webseite des Thüringer Landesamtes für Statistik.

Bereits bestehende Strukturen zur Unterstützung der Pflege

In Thüringen gibt es bereits verschiedene Initiativen und Programme, die darauf abzielen, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern und den Pflegebereich zu stärken. Die sechs bestehenden Pflegestützpunkte haben sich als zentraler Anlaufpunkt für Beratungen etabliert und bieten umfassende Informationen über Pflegeangebote. Zudem wird das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ aktiv gefördert, um den intergenerationalen Austausch und das ehrenamtliche Engagement zu stärken.

Das Programm AGATHE, das gegen Einsamkeit im Alter kämpft, zeigt ebenfalls Erfolge und wurde in 14 Landkreisen implementiert. Durch solche Programme wird nicht nur die Pflege direkt unterstützt, sondern auch die soziale Integration und Teilhabe älterer Menschen gefördert. Die Arbeit der Seniorenbeauftragten und Seniorenbeiräte in den verschiedenen Landkreisen stellt sicher, dass die Anliegen älterer Menschen und deren spezifische Pflegebedürfnisse Gehör finden und gezielt adressiert werden.

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