Zukunft der Geburtshilfe in Thüringen: Weniger Kliniken, mehr Zentralisierung

Die medizinische Versorgung von Schwangeren in Thüringen steht vor großen Herausforderungen, wie von Experten prognostiziert wird. In den kommenden Jahren wird sich die Geburtshilfe voraussichtlich noch stärker auf weniger Krankenhäuser konzentrieren als bisher. Laut Gert Naumann, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Helios Klinikum in Erfurt, wird es in Zukunft nicht mehr an allen Kliniken im Freistaat eine moderne und professionelle Geburtshilfe geben können.

Die Zentralisierung der Geburtshilfe ist aufgrund des akuten Personalmangels in der Medizin unausweichlich. Da die Geburtshilfe heutzutage eine hochspezialisierte medizinische Disziplin ist, wird es für viele Kreiskrankenhäuser schwierig sein, das erforderliche Fachpersonal zu rekrutieren. Nach Schätzungen von Naumann könnten von den aktuell 19 Klinikstandorten in Thüringen, die über eine Geburtshilfe verfügen, nur etwa 12 bis 13 erhalten bleiben.

Es wird deutlich, dass die Geburtshilfe nicht als Teil der Grundversorgung angesehen wird. Die Entwicklung hin zu weniger, dafür aber besser ausgestatteten und qualifizierten Geburtsstationen stellt eine große Veränderung im Gesundheitswesen dar. Es ist entscheidend, dass Schwangere auch weiterhin eine adäquate Betreuung und Unterstützung erhalten, auch wenn diese möglicherweise mit längeren Wegen verbunden ist. Die Sicherstellung einer hochwertigen geburtshilflichen Versorgung sollte daher im Fokus stehen, um die Gesundheit von Mutter und Kind bestmöglich zu gewährleisten.