Der Weimarer Traditionsbetrieb Appenrodt schließt nach 137 Jahren seine Pforten. Bekannt für die Obstannahme und den Saftverkauf, bot das Unternehmen den Menschen in Weimar seit vielen Jahren die Möglichkeit, ihr Obst zu pressen oder zu vermosten. Neben der Kelterei und dem Weinhandel fungierte das Unternehmen auch als Veranstaltungslokalität. Zum Jahreswechsel erfolgt nun die Schließung des Betriebs, doch die Betreiber hegen noch einen Funken Hoffnung auf Rettung.
Das Unternehmen wurde im Jahr 1887 von Gerhard Appenrodt gegründet und begann als Ausflugsgaststätte mit hauseigener Obstweinherstellung. Im Laufe der Zeit wurde das Restaurant eingestellt, während die Süßmostherstellung beibehalten wurde. Während der DDR-Ära produzierte das Unternehmen unter dem Namen „Appendrodt“ Säfte und Obstweine in privater Hand, bevor es von den neuen Besitzern Sigrid und Ronald Hanß übernommen wurde. Nach der Wende reduzierte sich das Geschäft auf die Obstannahme und den Verkauf von Säften.
Die Entscheidung zur Schließung des Traditionsbetriebs beruht auf verschiedenen Faktoren, wie Geschäftsführerin Sigrid Hanß gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“ erläuterte. Neben ihrem Alter und dem Auseinandergehen der Interessen spielt auch der Wandel der Zeit eine Rolle. Besonders bedauerlich für sie ist die Tatsache, dass bisher kein Nachfolger gefunden werden konnte. Trotzdem bleibt die Hoffnung auf eine Rettung des Unternehmens bestehen, auch wenn die Zukunft momentan ungewiss ist.
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