Das neue Museum „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ wurde feierlich im ehemaligen Gauforum Weimar eröffnet. Jens-Christian Wagner, der Direktor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, betonte bei der Eröffnung, dass die Aufarbeitung von Zwangsarbeit trotz ihrer öffentlichen Präsenz lange Zeit vernachlässigt wurde. Der Kurator Daniel Logemann erklärte das Hauptziel der Ausstellung sei es, einen Einblick in die Mechanismen der Zwangsarbeit zu geben und aufzuzeigen, wie sie als Grundlage für die sichtbaren Verbrechen von der Gesellschaft akzeptiert wurde. Die Ausstellung hebt hervor, wie die Unterscheidung zwischen wertvoller und minderwertiger Arbeit bereits im Begriff „Arbeit“ festgelegt war. Des Weiteren werden Opferbiografien, Täterperspektiven und die Reaktion auf die Verbrechen in beiden deutschen Staaten nach 1945 präsentiert.
Parallel dazu eröffnete die Klassik-Stiftung Weimar im Schiller-Museum die Jahresausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“. Diese Ausstellung zielt darauf ab, einen differenzierten Blick auf das Bauhaus in Weimar zu werfen, als den Ursprungsort der renommierten Design- und Architekturschule des 20. Jahrhunderts. Zukunftsweisende Verbindungen zwischen dem Bauhaus und dem Nationalsozialismus, insbesondere die Einflüsse bekannter Bauhaus-Ikonen wie Walter Gropius, werden in dieser Ausstellung beleuchtet.
Die bekräftigende Botschaft dieser Eröffnungen unterstreicht die Bedeutung einer kontinuierlichen Aufarbeitung der dunklen Kapitel der Geschichte, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und Lehren für die Zukunft zu ziehen. Die Ausstellungen bieten eine Gelegenheit für Besucher, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und ein tieferes Verständnis für die Verbrechen und Ereignisse während der NS-Zeit zu entwickeln.