Das Wilke-Atelier in Bremerhaven präsentiert eindrucksvolle Portraits von „arbeitslosen“ Kränen und anderen Stadtschätzen, geschaffen von der talentierten Künstlerin Hannah Kordes. Als Architektin und Absolventin der Bauhaus-Universität in Weimar, wurde Kordes Gast-Stipendiatin im Atelier und weckt mit ihren Werken Emotionen in Bezug auf die einstigen Industriehilfen der Stadt. Die 30 detaillierten Portraits der stillgelegten Kräne sind ein Symbol für vergangene Zeiten und ungenutzte Potenziale.
Die Verbundenheit von Hannah Kordes mit Bremerhaven geht auf ihre Kindheit zurück. Die Pandemie brachte sie für ein Projekt in die Stadt, doch als die Fördermittel versiegten, erlebte sie selbst Arbeitslosigkeit. Dieser Moment ließ sie eine besondere Verbindung zu den „arbeitslosen“ Kränen spüren, die nun ohne Aufgabe verharren. Einst voller Energie und Stärke, stehen sie nun still und erinnern Kordes an ihre eigenen Ideen für die Stadt, die durch die unerwartete Arbeitslosigkeit vorerst auf Eis gelegt wurden.
Neben den Kränen faszinieren Hannah Kordes auch die verlassenen Gründerzeithäuser Bremerhavens, die sie nicht als Schrottimmobilien betrachtet, sondern als kostbare „Stadtschätze“. Die Architektur der Häuser erinnert sie an menschliche Gesichter mit individuellen Merkmalen und Charakterzügen. Ihre Zeichnungen der Gebäude aufzeigen die Schönheit und Einzigartigkeit dieser historischen Bauten, die oft übersehen werden.
Die künstlerischen Arbeiten von Hannah Kordes vermitteln nicht nur eine ästhetische Darstellung der Kräne und Stadthäuser, sondern dienen auch dazu, die Aufmerksamkeit der Betrachter auf diese oft übersehenen Elemente der Stadt zu lenken. Kordes strebt danach, die Bewohner und Besucher von Bremerhaven zu einem bewussteren Blick auf ihre Umgebung zu inspirieren und dazu beizutragen, die Schätze und Geschichte der Stadt neu zu entdecken.