Erfurt – Bei den Kommunalwahlen in Thüringen steht die CDU vor Erfolgen, muss aber in einigen Regionen voraussichtlich in die Stichwahl mit AfD-Kandidaten gehen. In mehreren Städten, darunter Altenburg, Suhl und Weimar, zeichnen sich Wahlerfolge der CDU-Kandidaten ab. In sechs Landkreisen deutet sich eine Stichwahl zwischen CDU- und AfD-Kandidaten an, während im Altenburger Land der AfD-Bewerber knapp vor dem Amtsinhaber der CDU lag.
Insgesamt waren rund 1,74 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Wahl von Landräten, Oberbürgermeistern und verschiedenen Räten aufgerufen. Erste Auszählungen lassen darauf schließen, dass einige Amtsinhaber bereits im ersten Wahlgang ihre Position verteidigen könnten. Die kommenden Stichwahlen zu den kommunalen Spitzenämtern sind für den 9. Juni geplant.
Die Landesvorsitzende der Linken äußerte Erleichterung darüber, dass die AfD von Björn Höcke voraussichtlich im ersten Wahlgang keine Landratsämter oder Rathäuser erobern wird. Die CDU hingegen sieht die Wahlen als Erfolg an, da sie „die antidemokratischen Kräfte auf die Plätze verwiesen“ hat.
Die Wählerinnen und Wähler haben laut Grosse-Röthig den braunen Griff nach der Macht verhindert und demokratische Kandidaten gewählt. Um die AfD im zweiten Wahlgang zu verhindern, setzt sie auf die Mobilisierung der Zivilgesellschaft. Einen Tag vor der Wahl fanden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für ein weltoffenes Thüringen statt, an denen viele Hundert Menschen teilnahmen. Die Wahlbeteiligung lag bis zum Nachmittag bei 46,2 Prozent.
In Umfragen zur Landtagswahl liegt die AfD trotz Einbußen weit vor der CDU und der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Thüringen wird seit 2014 von einer rot-rot-grünen Koalition regiert, die seit 2020 jedoch über keine eigene Mehrheit mehr im Landtag verfügt.
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