Weimar

Georg Büchner: Die Entzifferung von Woyzeck´s handschriftlichen Fragmenten

Silke Henke vom Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik-Stiftung Weimar hat sich intensiv mit den originalen Manuskriptseiten von Büchners Woyzeck auseinandergesetzt. Die Herausforderungen bei der Texterschließung liegen in den zahlreichen Abkürzungen und Auslassungen, die Büchner in seiner Kurrentschrift verwendet hat. Dies erschwert die Lesbarkeit und Interpretation der Texte erheblich.

Georg Büchners Bruder Ludwig veröffentlichte 1850 die gesammelten Werke seines Bruders, ließ das Drama Woyzeck jedoch aus. Die Fragmente waren so unleserlich, dass es bis 1879 dauerte, bis Karl Emil Franzos eine erste Lesefassung erstellte. Franzos griff zu radikalen Maßnahmen, um die verblasste Tinte sichtbar zu machen, was langfristige negative Auswirkungen auf die Originalmanuskripte hatte.

Die Frage der Reihenfolge und Zusammenstellung der Manuskriptseiten war lange Zeit ein Rätsel für die Forschung. Erst durch die Arbeit von Germanist Burghardt Dedner Anfang der 2000er Jahre konnten durch eine Röntgenfluoreszenzanalyse wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Tinten gewonnen werden.

Die Originalmanuskriptseiten des Woyzeck wurden mit zwei verschiedenen Tinten beschrieben, was auf Büchners Schreibprozess in Straßburg und Zürich hinweist. Der junge Autor wurde von Tuberkulose dahingerafft, und sein Werk blieb ein Fragment. Die langwierige Arbeit an der Sichtbarmachung und Interpretation der Manuskripte hat Generationen von Wissenschaftlern beschäftigt und ermöglicht es heute, das digitalisierte Originalmanuskript online einzusehen.

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 7
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 105
Analysierte Forenbeiträge: 71

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"