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Die dunkle Vergangenheit des Bauhaus: NS-Aktivisten und ihre Verbindungen

Bauhaus und Nationalsozialismus: Dunkle Verbindungen und überraschende Enthüllungen

Die Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ in Weimar zeigt eine vielschichtige Perspektive auf die Verflechtungen zwischen dem Bauhaus und dem nationalsozialistischen Regime. Ein überraschendes Schaustück bietet Fotografien von Adolf Hitler auf einem Stahlrohrstuhl, der eine Verbindung zur Bauhaus-Ästhetik aufweist. Trotz der Herkunft einiger Bauhaus-Mitarbeiter wurden sie nicht von der politischen Teilhabe ausgeschlossen. Die Ausstellung präsentiert rund 450 Objekte, darunter zahlreiche Biografien von Bauhaus-Studierenden, die sowohl Opfer als auch Aktivisten des NS-Regimes waren.

Eine statistische Auswertung zeigt, dass von insgesamt 1.253 Bauhaus-Studierenden zwischen 1919 und 1933 eine beträchtliche Anzahl nach 1933 in Deutschland blieb und einige von ihnen Mitglieder der NSDAP, SA und SS wurden. Die Ausstellung verdeutlicht, dass die Zugehörigkeit zum Bauhaus nicht das Hauptkriterium für Verfolgung nach 1933 war, sondern eher eine jüdische Herkunft oder ein linkes Engagement. Trotzdem fanden viele Bauhaus-Absolventen nach 1933 eine erfolgreiche Karriere, auch wenn einige unter den Nationalsozialisten gelitten haben.

Die Schau gliedert sich in drei Stationen, die die politischen Kämpfe um das Bauhaus, die Aktion „Entartete Kunst“ und die Lebenswege in der NS-Diktatur beleuchten. Sie thematisiert auch die Wechselwirkungen zwischen dem Bauhaus und dem NS-Regime. Die Ausstellung zeigt den Besuchern die Komplexität der Verbindungen zwischen Kunst und Politik in einer Zeit, in der das Bauhaus als Institution sowohl von NS-Anhängern als auch NS-Gegnern beeinflusst wurde. Trotz der Kritik an bestimmten Bauhaus-Mitgliedern wird die Rolle des Bauhauses als wegweisende Einrichtung für Design und Architektur nicht geleugnet.

Die Ausstellung regt zur Reflexion über die Schnittmengen zwischen Bauhaus und NS-Moderne an und wirft Fragen auf, die über die Ausstellung hinausgehen. Sie verdeutlicht, dass die politisch-soziale Ausrichtung der Bauhäusler vielschichtig war und macht deutlich, dass die Bauhaus-Lehre auch in der Nachkriegszeit eine wichtige Rolle spielte. Insgesamt wird durch die Ausstellung ein differenziertes Bild der Verflechtungen zwischen dem Bauhaus und dem Nationalsozialismus vermittelt.

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