Der renommierte serbische Schriftsteller Ivan Ivanji ist verstorben. Geboren im Jahr 1929, überlebte er die Grauen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, die in seinen literarischen Werken häufig reflektiert wurden. Ivanji, der aus einer jüdischen Medizinerfamilie im serbischen Banat stammte und mehrsprachig aufwuchs, erlebte das tragische Schicksal seiner Eltern während der deutschen Besatzung Jugoslawiens.
Nach dem Krieg machte Ivanji Karriere als Journalist, Schriftsteller und Diplomat im gesellschaftlichen Umfeld des titoistischen Jugoslawiens. Trotz anfänglicher Konflikte, beispielhaft durch seine kritische Haltung gegenüber dem Jazz, fand Ivanji im Laufe der Jahre eine liberalere Einstellung, blieb jedoch stets ein loyaler Anhänger des politischen Systems.
Als Schriftsteller zeigte sich Ivanji äußerst produktiv, wobei die Qualität seiner Werke mitunter hinter der Quantität zurückblieb. Seine Thematisierung der Lagererfahrung konnte literarisch nicht das Niveau von Autoren wie Imre Kertész oder Jorge Semprún erreichen. Dennoch beeindruckte Ivanji durch seine Rolle als kultureller Vermittler, der Werke von Günter Grass, Bertolt Brecht, Danilo Kiš und David Albahari in verschiedene Sprachen übersetzte.
Ivan Ivanji hinterlässt ein beeindruckendes literarisches Erbe und wird als hellwacher Beobachter des Zeitgeschehens in Erinnerung bleiben. Seine vielseitigen Beiträge zur Literatur und Kultur werden sein Vermächtnis fortführen und sein Andenken bewahren.
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