Bei den Kommunalwahlen in Thüringen am vergangenen Sonntag erhielten sowohl die CDU als auch die AfD die meisten Stimmen. Die CDU erreichte einen Stimmenanteil von 27,5 Prozent, nur knapp gefolgt von der AfD mit 27,3 Prozent. Im Vergleich zur vorherigen Kommunalwahl im Jahr 2019 konnte die AfD einen Anstieg um etwa 10 Prozentpunkte verzeichnen, während sich die Werte der CDU auf einem ähnlichen Niveau halten. Es ist jedoch zu beachten, dass noch nicht alle Stimmbezirke vollständig ausgezählt wurden und die AfD nicht in allen Regionen zur Wahl stand.
Die Resultate der Wahlen deuten darauf hin, dass in vielen Fällen Stichwahlen erforderlich sein werden, da nur wenige Kandidaten die absolute Mehrheit erreichten. Vor allem zwischen Kandidaten der CDU und der AfD wird es zu diesen Stichwahlen kommen, wobei die CDU in den meisten Fällen im ersten Wahlgang führend war. Beispielsweise erreichte in einigen Landkreisen der AfD-Kandidat die höchsten Stimmenanteile, wie beispielsweise im Landkreis Altenburger Land und im Landkreis Sonneberg.
In den meisten Städten setzten sich Kandidaten der CDU an die Spitze. In Erfurt, der Landeshauptstadt, die bislang von der SPD regiert wurde, gelang es der CDU, die stärkste Partei zu werden. Dennoch wird sie in eine Stichwahl gegen die SPD eintreten müssen. Hingegen erlangten in Weimar und Suhl die CDU-Kandidaten bereits im ersten Wahlgang die Mehrheit.
Für die bisher regierende Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen war der Wahlabend enttäuschend. Trotz einer gemeinsamen Regierung im Land, zeigten die Wahlen einen deutlichen Zustimmungsverlust für die Parteien.
Rund 1,74 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, an den Kommunalwahlen in Thüringen teilzunehmen. Es standen 13 von 17 Landräten, 5 Oberbürgermeister der kreisfreien Städte sowie mehrere Kreistage, Gemeinde- und Stadträte zur Wahl. Auch ehrenamtliche und hauptamtliche Bürgermeister wurden flächendeckend gewählt.
Aktuelle Umfragen für die Landtagswahl am 1. September in Thüringen zeigen, dass die AfD trotz Verlusten mit 30 Prozent vor der CDU mit etwa 20 Prozent und der Linken mit 16 Prozent liegt. Seit 2014 wird das Bundesland von einer rot-rot-grünen Koalition regiert, die seit 2020 keine eigene Mehrheit im Landtag mehr besitzt.