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Wasserkrise im Grabfeld: Lösungen und Herausforderungen

Das Grabfeld, gelegen im Grenzgebiet zwischen Nordbayern und Südthüringen, war schon immer eine der trockensten Regionen Bayerns aufgrund seiner geografischen Lage. Mit dem Einfluss des Klimawandels hat sich das Grabfeld allerdings zu einem Wassermangelgebiet entwickelt. Im Winter reichen die Grundwasserquellen nicht mehr aus, während die zunehmenden Hitzewellen die Wasserversorgung strapazieren. Als Lösung für die knapp 60.000 Bewohner des Grabfelds wird ein groß angelegtes Süßwasserprojekt in Betracht gezogen, das eine Wasserspange vom Bodensee quer durch Bayern nach Unterfranken vernetzen soll.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber favorisiert dieses Milliardenprojekt, dessen Realisierung jedoch viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde. Eine schnellere Alternative könnte die Anbindung des Grabfelds an die Fernwasserversorgung Oberfranken darstellen. Pläne dafür existieren bereits seit rund 30 Jahren, jedoch scheiterte das Vorhaben damals an lokalen Widerständen gegen die Abkehr vom regionalen Wasser.

Die Dokumentation „Unter unserem Himmel“ nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch das Grabfeld, wo Menschen wie Wasserwart Markus Hey aus Irmelshausen sich tagtäglich um die Wasserversorgung kümmern. Die Bedeutung des Wassers zeigt sich auch bei Einwohnern wie Karl Graf Stauffenberg, dessen Wasserschloss in Irmelshausen vom Grundwasserstand abhängig ist, da das Fundament aus Holzstämmen bei sinkendem Grundwasser zu vermodern droht.

Richard Radina, langjähriger Bürgermeister von Hollstadt, besitzt die seltene Fähigkeit, unterirdische Wasseradern zu erspüren. Auf diese Weise sicherte er die Trinkwasserversorgung seines Ortes und ermöglichte zahlreichen Betrieben und Bürgern den Zugang zu Brunnen. Die Partnerstädte Bad Königshofen in Bayern und Römhild in Thüringen, nur 15 Kilometer voneinander entfernt, erwägten eine Möglichkeit zur Wasserversorgung des bayerischen Grabfelds aus Thüringen. Allerdings stoßen sie dabei auf Kapazitätsengpässe, die eine flächendeckende Versorgung von Unterfranken erschweren.

Die Beteiligten sind sich einig, dass Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel im Grabfeld dringend erforderlich sind, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern und die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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