UmweltWartburgkreis

Seltene Hirschkäfer in Thüringen: Beobachtungszeitraum und Schutzbemühungen vor Ort

Auf der Suche nach dem majestätischen Hirschkäfer: Schönheit, Bedrohung und Schutzbedarf.

Schön und gefährdet: Die Hirschkäfer, unsere größten heimischen Käfer, präsentieren nicht nur beeindruckende Schönheit, sondern stehen auch vor einer starken Bedrohung. Aufgrund ihrer Seltenheit und dem katastrophalen Rückgang in der Population sind Hirschkäfer sowohl in Thüringen als auch bundesweit auf der Roten Liste verzeichnet. Die Käferart ist in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ eingestuft. Zusätzlich genießt der Hirschkäfer europaweiten Schutz gemäß Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie).

Um diese faszinierenden Käfer zu beobachten, empfiehlt es sich, lichte, alte Eichenbestände mit einem hohen Anteil an Totholz oder Baumstubben aufzusuchen. Hirschkäfer fühlen sich auch in alten Obstbäumen oder auf Streuobstwiesen wohl. Die beste Zeit, um die imposanten Käfer zu sichten, liegt zwischen Mitte Mai und Anfang August, vorzugsweise in der Dämmerung. Insbesondere in den Hauptverbreitungsgebieten wie dem Kyffhäuser oder in Eisenach sind Hirschkäfer zu beobachten, teilweise sogar tagsüber.

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Um auf die Bedeutung des Schutzes der Hirschkäfer aufmerksam zu machen, intensivieren der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal und der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal ihre Bemühungen. In Eisenach und dem Wartburgkreis wird verstärkt für die Aktion geworben, um die Menschen sensibilisieren. Letztes Jahr wurde im Rahmen des Projektes „Hirschkäferresidenz Eisenach“ eine erfolgreiche Hirschkäfermeldeaktion durchgeführt, die 91 Lebendfunde und 29 Totfunde verzeichnete.

Um die Hirschkäfer von ähnlichen Käferarten zu unterscheiden, sind digitale Fotos als Beweis für die Richtigkeit der Meldung unerlässlich. Verwechslungen treten oft mit Nashornkäfern, Balkenschrötern, Eremiten, großen Bockkäfern oder dem Lederlaufkäfer auf. Die direkte Meldung eines Fundes kann über die Umwelt-App für Thüringen oder die Website des NABU Thüringen erfolgen. Dabei sind Angaben wie Ort, Datum, Geschlecht und Anzahl der Tiere sowie Fotos wichtig. Informationen zu möglichen Beeinträchtigungen des Lebensraums sind ebenfalls hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Bei Unklarheiten bietet das TLUBN Unterstützung an.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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