Bei der Kommunalwahl in Thüringen sorgt ein Politiker für Aufsehen: Frank Böwe tritt sowohl für die CDU als auch für die AfD an. Als Betreiber eines Sicherheitsunternehmens kandidiert er für den Ruhlaer Stadtrat auf einer CDU-Liste und für den Wartburgkreis auf einer AfD-Liste. Interessanterweise ist Böwe nach Angaben beider Parteien weder offizielles Mitglied der CDU noch der AfD, obwohl dies bei seinem politischen Engagement naheliegend erscheinen könnte.
Der „Spiegel“ berichtet, dass Frank Böwe bereits seit 2021 eine Art Doppelspiel betreibt. Er soll sowohl für die CDU im Stadtrat als auch für die AfD im Kreistag sitzen. Auf den offiziellen Internetseiten der Stadt Ruhla wird er als CDU-Landtagsabgeordneter in der Fraktion geführt, während er auf der Internetseite des Landkreises als Mitglied der AfD-Fraktion aufgeführt wird. Trotz dieser offensichtlichen Doppelmitgliedschaft blieb dies anscheinend bis dato unentdeckt.
Die Thüringer CDU äußerte sich zu diesem kontroversen Fall, indem sie angab, die Angelegenheit zu prüfen und Gespräche mit den lokalen Verantwortlichen zu führen. Besonders brisant wird die Situation durch Informationen der „Tageszeitung“, wonach sowohl die Union als auch die AfD bisher das rechtsextreme Engagement von Böwe übersehen haben sollen.
Besonders explosiv wird die Angelegenheit durch die Verbindungen des Politikers zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und den Hells Angels, die im Landtags-Untersuchungsausschuss diskutiert wurden. Diese Verbindungen werfen ein noch dunkleres Licht auf das doppelte politische Engagement von Frank Böwe in Thüringen. Die bevorstehenden Kommunalwahlen in Thüringen rücken diesen skandalösen Fall in ein neues Licht und werfen Fragen zu den Verbindungen zwischen Politik und extremistischen Gruppierungen auf.
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