Die Kommunalwahl in Thüringen hat der AfD einen Dämpfer versetzt, da sie im ersten Anlauf kein Spitzenamt gewinnen konnte. Viele Stichwahlen wurden erforderlich, was die politische Landschaft im Land deutlich veränderte. Besonders das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte in einigen Kreisen Erfolge mit zweistelligen Stimmenanteilen. Die AfD stand in vielen Stichwahlen, jedoch war sie nur im Landkreis Altenburger Land siegreich. Trotzdem konnte die Partei in einigen Regionen Erfolge verbuchen, was vermutlich auf kollektive Abstiegserfahrungen und lokale Unzufriedenheit zurückzuführen ist.
Der Deutsche Landkreistag äußerte sich zur Prognose für die Stichwahlen und betonte, dass Mehrheiten in den Kommunalvertretungen unabhängig von der AfD existieren. Die CDU und AfD lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Thüringer-Wahlen, mit der CDU knapp vor der AfD. Interessant war, dass die AfD in Sonneberg vor der CDU lag, aber insgesamt hinter den Erwartungen zurückblieb. Ein wichtiger Punkt bei den Wahlen war auch die Bürgermeisterwahl in Thüringen, bei der hauptsächlich Männer gewählt wurden. Die AfD konnte keine Sieg im ersten Wahlgang erringen, was auf ihren schlechten Ruf in den vergangenen Wochen zurückzuführen war.
Zudem lenkte der Bochumer Politikwissenschaftler Oliver Lembke die Aufmerksamkeit darauf, dass die CDU sich bei den anstehenden Stichwahlen voraussichtlich durchsetzen werde, da die anderen Parteien Allianzen gegen die AfD bilden könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft nach den Kommunalwahlen in Thüringen weiterentwickeln wird.