Die Nordthüringer Polizei präsentierte gestern die Verkehrsunfallbilanz für Nordhausen und umliegende Gebiete. Alle 63,4 Minuten wird statistisch gesehen ein Verkehrsunfall in den Nordkreisen Thüringens aufgenommen. Dabei ereignet sich etwa alle viereinhalb Stunden eine Unfallflucht, alle zehn Stunden wird jemand im Verkehr verletzt und alle 48 Stunden verunglückt ein älterer Mensch. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 8.288 Unfälle in Nordthüringen registriert, bei denen 853 Personen verletzt wurden und 20 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Matthias Bollenbach, Leiter der Nordhäuser Polizeinspektion, betonte die Rolle von Abschreckung und Schikane als Maßnahmen zur Unfallprävention. Besonders Motorradfahrer werden durch den Bau von Rüttelstreifen auf Serpentinenstrecken beeinflusst. Hohe Strafen und die Präsenz der technischen Verkehrsraumüberwachung, bekannt als Blitzer, dienen ebenfalls der Abschreckung. Trotz insgesamt mehr Unfällen im Vergleich zum Vorjahr, sank die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden um rund neun Prozent.
Die Hauptunfallursache bleibt die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, gefolgt von Vorfahrtsfehlern und Nichteinhaltung des Sicherheitsabstands. Maßnahmen wie die Einrichtung von Unfallkommissionen sollen helfen, Unfallschwerpunkte zu identifizieren und Veränderungen in der Verkehrsführung vorzunehmen. In Nordhausen war erneut die Kreuzung Hallesche Straße/Taschenberg ein besonderer Unfallschwerpunkt. Maßnahmen wie Tempolimits und verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung sollen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.
Zur Prävention von Verkehrsunfällen engagiert sich die Polizei auch bei jungen Verkehrsteilnehmern und organisiert Veranstaltungen wie den Bikergottesdienst. Die Statistik zeigt sowohl positive als auch negative Entwicklungen in Bezug auf Verkehrsunfälle und deren Folgen in Nordthüringen. Es bleibt eine kontinuierliche Herausforderung, die Verkehrssicherheit zu verbessern und das Unfallgeschehen zu reduzieren.
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