Die Statistik der Kriminalitätsentwicklung in den nordthüringischen Landkreisen im Jahr 2023 zeigt einen deutlichen Anstieg von Straftaten. Die Polizeibeamten waren insbesondere mit Delikten wie Diebstahl, Einbruch, Körperverletzungen und Trickbetrug konfrontiert. Die Gesamtzahl der aufgezeichneten Straftaten beläuft sich auf 22.811 Fälle, von denen etwa 63,2 Prozent aufgeklärt werden konnten. Diese Entwicklung folgt einem landesweiten Trend, wobei Nordthüringen das zweithöchste Fallaufkommen nach Erfurt verzeichnet, aber mit Schwerpunkten im ländlichen Raum. Obwohl herausragende Straftaten wie Mord weniger häufig vorkommen, erfordern auch die kleineren Delikte erheblichen Arbeitsaufwand.
Besonders besorgniserregend ist die Zunahme von Diebstahl und Einbruch. Die Fallzahlen in diesen Bereichen stiegen von 2022 auf 2023 deutlich an. Der Anstieg wird teilweise auf die allgemeine wirtschaftliche Teuerung zurückgeführt, die dazu führt, dass Ladendiebstähle wieder häufiger auftreten. Zudem sind einige Einzeltäter in der sogenannten „Beschaffungskriminalität“ aktiv, wobei sie Mittel wie Autokatalysatoren stehlen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Ein Beispiel für eine Einbruchsserie im Unstrut-Hainich-Kreis verdeutlicht die vielschichtigen Herausforderungen, vor denen die Polizei steht.
Ein weiterer besorgniserregender Trend ist die Zunahme von Körperverletzungen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Polizeichef Matthias Bollenbach beobachtet, dass die Menschen dünnhäutiger zu sein scheinen; dies äußert sich in einem Anstieg verbal aggressiver Verhaltensweisen und tätlicher Angriffe. Dieser Mangel an Kommunikation und der zunehmende Einsatz von Gewalt stellen eine Herausforderung dar. Zudem wird auf die Statistik hingewiesen, die den Anteil von nicht-deutschen Tatverdächtigen an Straftaten zeigt und die erläutert, dass Pauschalurteile vermieden werden sollten.
In Bezug auf politisch motivierte Straftaten gab es 2023 einen leichten Rückgang, wobei rechtsmotivierte Taten den Großteil ausmachten. Propagandadelikte und Volksverhetzung waren dabei häufige Delikte. Die Polizei erwartet für das laufende Jahr einen Anstieg politisch motivierter Straftaten aufgrund bevorstehender Wahlen. In den unterschiedlichen nordthüringischen Landkreisen zeigen sich spezifische Schwerpunkte von Straftaten, wobei Diebstahl, Körperverletzungen und Rauschgiftdelikte besonders hervorstechen.
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