Die Gesundheitsministerin von Thüringen, Heike Werner (Linke), hat Kritik am kürzlich gestarteten Angebot des Bundes, dem Bundesklinikatlas, geäußert. Ihrer Meinung nach ist der Thüringer Krankenhausspiegel, der seit zehn Jahren erscheint, dem Bundesklinikatlas überlegen. Werner bemängelt, dass im Bundesklinikatlas Fehler enthalten seien und die Datengrundlage unzureichend sei. Sie hätte es bevorzugt, den Start des Bundesklinikatlas zu verschieben, bis die Datengrundlage ausreichend groß ist. Trotzdem konnte sich diese Ansicht nicht bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) durchsetzen.
Die Ministerin betonte, dass Karl Lauterbach zu oft den Eindruck vermittle, dass die Bundesländer und Krankenhäuser sich nicht um die Qualität in den Einrichtungen kümmern würden, was nach ihrer Meinung nicht der Realität entspricht. Der Thüringer Krankenhausspiegel und der Bundesklinikatlas bieten Menschen Informationen darüber, wie viele Behandlungen bestimmter Art in einem bestimmten Krankenhaus pro Jahr durchgeführt werden. Der Krankenhausspiegel enthält jedoch zusätzlich zu diesem Angebot zahlreiche Detailinformationen zu ausgewählten Behandlungen.
Die Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen (LKHG), Gundula Werner, schloss sich der Kritik an und betonte die Bedeutung von Transparenz für Patienten hinsichtlich der Qualität und Leistungen in den Kliniken. Der aktuelle Thüringer Krankenhausspiegel, der sich auf die Versorgung von Brustkrebspatientinnen konzentriert, zeigt, dass die teilnehmenden Krankenhäuser in Thüringen eine bessere Behandlungsergebnisse erzielen als der Bundesdurchschnitt. Trotz des positiven Trends warnte der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Erfurt vor den wachsenden Herausforderungen durch den Fachkräftemangel und die Arbeitsverdichtung in den Kliniken.
Insgesamt verdeutlicht die Kritik von Gesundheitsministerin Heike Werner an der Datengrundlage und den Fehlern im Bundesklinikatlas die Bedeutung regionaler Krankenhausspiegel wie dem in Thüringen, um verlässliche Informationen über die Qualität und Leistungen der Kliniken bereitzustellen. Die Diskussion über die Transparenz und Durchführung von medizinischen Behandlungen in Deutschland wird durch solche Vergleiche und Analysen vorangetrieben.